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Pfizer steigt bei Valneva ein
from medianet 24.06.2022
by medianet
Weil in ärmeren Ländern die Impfquoten niedrig sind, soll nun die Aufhebung des Patentschutzes helfen.
Bremse für Patente
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Die Welthandelsorganisation (WTO) hat sich auf eine Aussetzung der Patente auf Covid-19-Impfstoffe geeinigt.
GENF/WIEN. Nach mehrtägigen Verhandlungen hatten die 164 Mitgliedsländer der WTO erstmals seit Jahren wieder ein Abkommen erzielt. Nach langem Ringen gab es eine einstimmige Einigung über eine Aussetzung der Patente auf Covid-19-Impfstoffe. Regierungen sollen Patente von Pharmafirmen vorübergehend leichter umgehen können.
Sowohl die Pharmaindustrie als auch NGOs kritisierten die Vereinbarung. Mehr als 120 Länder – darunter die USA – hatten davor eine Freigabe gefordert. Der Patentschutz sei ein wichtiger Treiber für Innovation, betonte Alexander Herzog, Generalsekretär der Pharmig. „Wird der Patentschutz aufgeweicht, verlieren Investoren den Anreiz, in hoch riskante Forschungsprojekte zu investieren.“
Das räche sich bei künftigen Erkrankungswellen oder Pande-
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mien, fürchtet er. Zu weit geht der WTO-Beschluss auch dem Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO). „Gerade die Aussicht, ein innovatives Produkt eine gewisse Zeit lang vor Nachahmung schützen zu können, hat in den vergangenen Jahrzehnten dazu geführt, dass Hunderte Medikamente und Therapien für bis dahin schwer oder nicht behandelbare Krankheiten entwickelt wurden“, teilte der Verband mit.
Kritik von allen Seiten
Doch auch von jenen, die Einschränkungen gefordert hatten, kommt Kritik. „Der EU und den reichen Industriestaaten ist es gelungen, die Profitinteressen ihrer Pharmakonzerne durchzusetzen und eine Lösung im Interesse der öffentlichen Gesundheit zu verhindern“, kritisiert Iris Frey von Attac Österreich per Aussendung.
So gelte die Freigabe nur für Patente auf Covid-19-Impfstoffe, nicht aber für alle entsprechenden geistigen Eigentumsrechte sowie Medikamente, Diagnostika und Medizinprodukte. (red)
Pfizer steigt bei Impfstoff-Firma Valneva ein
Valneva will mit dem Geld die Entwicklung seines Borreliose-Vakzins vorantreiben.
WIEN/LYON/NEW YORK. Trübe Aussichten für den Covid19-Totimpfstoff haben die Aktien des französisch-österreichischen Biotechunternehmens Valneva zuletzt auf Talfahrt geschickt. Die Geschäftsleitung hatte erklärt, dass in Reaktion auf die Mitteilung der EU-Kommission, den Vorabvertrag für den Totimpfstoff möglicherweise zu kündigen, vom Unternehmen ein Maßnahmenplan zur Nachbesserung vorgeschlagen wurde. Dieser Plan werde nun innerhalb der EU-Kommission und den beteiligten Mitgliedsstaaten weiter diskutiert.
Hilfe für Entwicklung
Nun wurde bekannt, dass der US-Pharmakonzern Pfizer 90,5 Mio. € in Valneva investiert. Pfizer übernimmt im Zuge einer Kapitalerhöhung 8,1% der in Paris notierten Valneva-Aktien um 9,49 € je Aktie. Mit dem Geld will Valneva die Entwicklung seines Medikaments VLA15 gegen die Lyme-Borreliose weitertreiben. Dazu soll im dritten Quartal des Jahres eine Phase-3-Studie starten. Auch die Beteiligung von Pfizer an den Entwicklungskosten wurde neu geregelt; die Aktie legte daraufhin wieder zu. (red)
© Valneva
ARZNEIMITTEL
Viel Potenzial für Biosimilars
WIEN. Eine aktuelle Umfrage des Biosimilarsverbandes (BiVÖ) in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Spectra bescheinigt Biosimilars ein sehr gutes Zeugnis: 70% der befragten Fachärzte sind der Ansicht, dass Biosimilars nach Wirksamkeit, Qualität und Sicherheit den jeweiligen Originalprodukten gleichwertig gegenüberstehen. 83% der Befragten haben bereits Biosimilars verordnet, davon 43% häufig bzw. relativ häufig.
Volumen nicht genutzt
Den größten Vorteil von Biosimilars sehen Fachärzte in der Kostenersparnis: Einerseits bewirken sie eine Preissenkung bei den Originalanbietern (damit stimmten 62% überein), andererseits gibt mehr als die Hälfte als größten Vorteil an, dass Biosimilars preisgünstiger als die Originalprodukte sind, sagt Sabine Möritz-Kaisergruber, Präsidentin des Biosimilarsverbands. Das Problem: Insgesamt nehmen Biosimilars am biosimilarsfähigen Markt derzeit nur rund 29% ein, damit sind 71% des potenziellen Marktvolumens und damit der Einsparungen für das Gesundheitswesen noch nicht ausgeschöpft. (red)
© Aristo Pharma/Christian Lendl
ÖGK muss weiter sparen
Um die Wirtschaft zu entlasten, kürzt die Regierung offenbar die Beiträge für die Unfallversicherung. Das trifft die ÖGK.
© APA/Georg Hochmuth

Die Unfallversicherung, die nur von Arbeitgebern bezahlt wird, soll weniger an die ÖGK für Behandlungen überweisen.
••• Von Martin Rümmele
WIEN. Mit dem Teuerungspaket der Regierung wurde eine Reduktion des Beitrags der Unternehmer an die Unfallversicherung (AUVA) beschlossen, berichtet ÖGK-ArbeitnehmerObmann Andreas Huss. „Von dieser Beitragssenkung profitieren nicht die kleinen Unternehmen, sondern vor allem die Profiteure der Krise, wie die personalintensiven Energieunternehmen. Bezahlen werden diese Beitragreduktion die Versicherten der ÖGK.“
Weniger Mittel
Konkret wurde für die ÖGK ein Pauschbetrag, gestrichten, der die Behandlungskosten von Verunfallten durch die Strukturen der ÖGK ausgleicht, die eigentlich die AUVA tragen sollte. Zuletzt betrug dieser Pauschbetrag jährlich 209 Mio. € und ging von der AUVA an die Österreichische Gesundheitskasse. Huss: „Es ist nicht akzeptabel, dass die Versicherten jetzt über die Reduktion des Pauschbetrags die Beitragsreduktion der Unternehmer in der AUVA bezahlen. Es ist ungewiss, wie dieses politische Spiel mit den Versichertengeldern ausgeht, und ob die Reduktion noch abgewendet werden kann.“
Huss fordert in der Unfallversicherung vielmehr eine erweiterten Auftrag auf Berufskrankheiten.
Rettung klagt über Spritpreis
Kein Kostenausgleich für die Inflation geplant.
WIEN. Die Rettungsorganisationen fühlen sich angesichts der steigenden Treibstoffkosten von der österreichischen Bundesregierung im Stich gelassen. Eine angeregte Steuerbefreiung von der Mineralölsteuer für Rettungs- und Krankentransportorganisationen wurde laut einer Aussendung des Arbeiter Samariterbundes vom Finanzministerium abgelehnt. „Die Zeit drängt. Die Kostenspirale dreht sich weiter nach oben“, sagte Reinhard Hundsmüller, Bundesgeschäftsführer des Samariterbundes.
Er wolle kranke Menschen nicht verunsichern, aber er wolle zeitgerecht vor einem drohenden Versorgungsengpass warnen, stellt Hundsmüller klar. Er fordert zudem einen Coronabonus für Rettungssanitäter. (red)
© APA/Hans Klaus Techt
JUBILÄUM I
Takeda feiert Standort in NÖ
ORTH AN DER DONAU. 1982 – vor 40 Jahren – eröffnete die Immuno AG das Biomedizinische Forschungszentrum in Orth an der Donau. Heute gehört dieser niederösterreichische Pharmastandort zum globalen biopharmazeutischen Unternehmen Takeda. Rund 400 Beschäftigte arbeiten in Orth an innovativen Medikamenten für Menschen mit seltenen und komplexen Erkrankungen. Der Fokus liegt auf der Prozessentwicklung und Herstellung von Gen- und Zelltherapieprodukten und Biologika und umfasst somit eine Vielzahl der modernsten pharmazeutischen Anwendungen.
©annarauchenberger.com/A. Rauchenberger
JUBILÄUM II
Privatklinik feiert Geburtstag
WIEN. Seit ihrer Gründung im Jahr 1882 durch den Chirurgen Theodor Billroth wird die Rudolfinerhaus Privatklinik im 19. Wiener Gemeindebezirk für ihre medizinische, und pflegerische Qualität geschätzt. Im Beisein von Bürgermeister Michael Ludwig, Stadtrat Peter Hanke und Bezirksvorsteher Daniel Resch wurde nun der 140. Geburtstag gefeiert.
© Salesianer Gruppe

Von Zürich aus beliefert der österreichische Marktführer für Miettextilien künftig Kunden in der Region.
Wäscheberg erklommen
Mietwäschespezialist Salesianer expandiert in die Schweiz und will sich als Premiumpartner für Industrie und Gewerbe positionieren.
WIEN/ZÜRICH. Mit dem Markteintritt ins westliche Nachbarland Schweiz setzt das österreichische Familienunternehmen Salesianer die Expansion innerhalb Europas weiter fort. Nach den letztjährigen Erfolgen in Vorarlberg möchte man die positiven Erfahrungen und Markterkenntnisse auch in der Schweiz erfolgreich umsetzen, teilt das Unternehmen mit. Zum Start umfasst das Salesianer-Portfolio die Bereiche Berufsbekleidung, Reinigungstücher und Matten. Um die Kundenanforderungen noch besser zu verstehen, konnte eine Wäscherei im Kanton Zürich als Partner gewonnen werden. Zum Start möchte man vor allem Handwerksbetriebe, die produzierende Industrie sowie Pharmafirmen ansprechen.
Fokus auf Qualität
„Wir freuen uns, dass wir den Kreis in der D-A-CH-Region schließen konnten. Entscheidend für uns war, dass der Markt ein sehr großes Potenzial mit einer durchwegs interessanten Kundenstruktur bietet. Qualität und Zuverlässigkeit stehen ganz klar im Fokus der Schweizer Unternehmen – Werte, die auch mit jenen von Salesianer konform gehen und uns daher positiv in die Zukunft blicken lassen“, erklärt CEO Victor Ioane den Schritt ins Nachbarland. Mittelfristig will man sich als Premiumpartner positionieren. (red)
Gesundheitslogistiker wächst
Steirische Knapp AG profitiert von der Digitalisierung.
GRAZ. Der weltweit tätige steirische Logistiker Knapp AG hat ein starkes Geschäftsjahr 2021/22 hinter sich, geprägt von wachsender Automatisierung und Digitalisierung: Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug 167,2 Mio. € (2020/21: 84,5 Mio. €). Der Umsatz kletterte von 1,06 Mrd. € um rund 57% auf rund 1,67 Mrd. €. Auch das 2021 gesteckte Ziel der Rekrutierung von rund 1.000 Beschäftigten weltweit sei erreicht, teilte das Unternehmen mit.
Knapp hat Standorte in Hart bei Graz, Leoben, Dobl, RaabaGrambach, Klagenfurt und Wien und unterhält 62 internationale Niederlassungen. Das Unternehmen produziert unter anderem Lagerrobotersysteme für Apotheken. (red)
© Knapp/Niederwieser
industrial technology IT & telecom

Angestrahlt Borealis setzt mit Verbund-Expertise auf Erneuerbare Energie 76 Angeschlossen Lenzing wirkt mit TfS an globalen „grünen“ Lieferketten 78 Angelobt Die Messe Brünn hat mit Tomáš Moravec einen neuen Direktor 79
© Messe Brünn

Glücklich ist, wer einen ausgereiften Plan hat
Unternehmen müssen im Risikomanagement endlich ihre Hausaufgaben machen, so eine aktuelle PwC-Studie. 74
© Palfinger
Andreas Klauser
Palfinger Der Aufsichtsrat der Palfinger AG hat Andreas Klauser einstimmig und vorzeitig als CEO wiederbestellt, seinen Vertrag um fünf Jahre verlängert. Nach der erfolgreichen Einführung der globalen Organisationsstruktur stehen nun die Implementierung und Umsetzung der Vision & Strategie 2030 im Fokus. Diese soll Palfinger für die Zukunft und die Herausforderungen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Wandel proaktiv positionieren.

Grandios FACC präsentiert Kabinenkonzept für Flugzeuge der nächsten Generation.
Glorios voestalpine liefert ersten greentec 78 steel Edition Premium-Stahl an Kunden.
© voestalpine
