medianet 28.05.2021

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Freitag, 28. Mai 2021

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Nach gefühlter Ewigkeit ist der Aufschwung da Ökonomen erwarten konjunkturmäßig einen kräftigen Rebound im zweiten ­Quartal, eine Entspannung am Arbeitsmarkt und eine steigende Inflation.

WIEN. Die Erholung der österreichischen Wirtschaft nimmt Konturen an. „Die deutliche Verbesserung der Konjunkturstimmung mit Beginn des Frühjahres signalisiert ein kräftiges WachstumsComeback. Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator ist im April auf 3,2 Punkte gestiegen und erreicht damit den höchsten Wert seit 30 Monaten. Nach der Stabilisierung der Konjunktur im ersten Quartal ermöglicht die offensichtliche Durchbrechung der dritten Infektionswelle und die generelle Öffnung der Wirtschaft einen kräftigen Rebound im zweiten Quartal in Österreich“, erwartet UniCredit Bank AustriaChefökonom Stefan Bruckbauer. Gestiegene Erwartungen 2021 Angesichts der strikten Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Pandemie während des gesamten ersten Quartals 2021 sei die österreichische Wirtschaft überraschend gut ins Jahr gestartet. Die Lockerungsschritte im April, die – zwar unter Auflagen, aber dennoch – komplette Öffnung der Wirtschaft Mitte Mai dürften in den kommenden Monaten

© APA/Helmut Fohringer

••• Von Helga Krémer

die laufende Konjunkturwende verstärken. Im zweiten Quartal sei den Bank Austria-Ökonomen zufolge daher eine starke Aufwärtsbewegung der österreichischen Wirtschaft in Sicht – wesentlich gestützt vom Konsum, der von Nachholeffekten in den

besonders stark beeinträchtigten Branchen wie dem Tourismus, Teilen des Handels und den persönlichen Dienstleistungen profitieren werde. Unter der Voraussetzung eines günstigen Infektionsverlaufs, der keine neuerliche Verschär-

Die heimische Wirtschaftslage – Rückblick und Prognose Konjunkturprognose Österreich Wirtschaftswachstum (real, Vdg. z. Vorjahr) Industrieproduktion (real, Vdg. z. Vorjahr) Privater Konsum (real, Vdg. z. Vorjahr in %) Investitionen (real, Vdg. z. Vorjahr in %)* Inflationsrate (real, Vdg. z. Vorjahr in %) Arbeitslosenquote (nationale Definition) Beschäftigung (Vdg. zum Vorjahr in %)** Öff. Haushaltssaldo (in % des BIP) Öff. Verschuldung (in % des BIP)

2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 +2,0 +2,4 +2,6 +1,4 −6,6 +3,2 +5,4 +2,5 +4,2 +4,2 +0,2 −7,5 +5,5 +4,5 +1,5 +1,9 +1,1 +0,8 −9,6 +2,7 +7,1 +4,3 +4,1 +3,9 +4,0 −4,9 +5,6 +4,9 +0,9 +2,1 +2,0 +1,5 +1,4 +2,2 +2,0 9,1 8,5 7,7 7,4 9,9 9,2 8,4 +1,6 +2,0 +2,5 +1,6 −2,0 +0,6 +1,6 −1,5 −0,8 +0,2 +0,6 −8,9 −8,9 −3,5 82,8 78,5 74,0 70,5 83,9 88,4 85,7

Quelle: UniCredit Research; * Bruttoanlageinvestitionen, ** ohne Karenzgeldbezieher, Präsenzdiener und Schulungen

fung der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie notwendig werden lässt, sollte das zweite Quartal 2021 am Beginn einer nachhaltigen Erholung der heimischen Wirtschaft stehen. „Nach dem besser als erwarteten Start ins Jahr gehen wir fürs Gesamtjahr 2021 mittlerweile sogar von einem Wachstum der österreichischen Wirtschaft von 3,2 Prozent aus. Für 2022 erwarten wir immer noch einen deutlichen Anstieg des BIP um nunmehr 5,4 Prozent. Das wäre das höchste Wirtschaftswachstum seit rund 50 Jahren“, sagt UniCredit Bank Austria-Ökonom Walter Pudschedl. Auch Arbeitsmarkt erholt sich Mit dem Einsetzen der wirtschaftlichen Erholung soll sich auch die Lage am österreichi-


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