4 COVERSTORY
Freitag, 22. Jänner 2021
medianet.at
Chancen stehen gut für Erholung „Wir alle sollten positiv ins kommende Jahr blicken“, meint GroupM-CEO Andreas Vretscha.
© Katharina Schiffl
••• Von Chris Radda und Britta Biron
A
ls CEO der Mediaagenturgruppe GroupM Austria wacht Andreas Vretscha über rund eine Mrd. Euro Brutto-Mediainvestments jährlich. Welche Auswirkungen Corona auf das Business hatte, welche Trends wichtig sind und wie seine Prognosen für 2021 aussehen, erläutert er im Gespräch mit medianet
medianet: Die erste Frage liegt auf der Hand: War 2020 ein gutes oder schlechtes Jahr für Mediaagenturen? Andreas Vretscha: Wenn man sich jetzt rein die finanziellen Kennziffern anschaut, dann war es natürlich ein schlechtes Jahr. Es gibt viele nachvollziehbare Gründe, warum während der Lockdowns – besonders während des ersten – die Werbein-
vestments zurückgeschraubt wurden. Priorität hatte die Sicherung der Arbeitsplätze. Und wenn man dafür kurzfristig Werbegelder streichen muss, dann würde ich es nicht anders machen. Das hat uns natürlich getroffen, aber die Substanz bei uns ist so gesund, dass es kein existenzielles Problem war. 2020 war aber auch ein gutes Jahr, weil wir – so wie alle
anderen wahrscheinlich auch – auf Dinge aufmerksam gemacht wurden, bei denen wir einen Gang höher schalten müssen. Das betrifft sehr viele Bereiche, vor allem die Automatisierung, die sehr lange ein bisschen das Stiefkind war. Das wird sich in den nächsten Monaten massiv ändern. Wir investieren jetzt viel, sodass wir einfach automatisierter arbeiten können. Das