medianet 10.04.2020

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56  HEALTH ECONOMY: CORONA

Freitag, 10. April 2020

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FORSCHUNG

Start-ups suchen Corona-Therapie

© obs/Zhejiang Hisun Pharmaceutical Co. Ltd.

WIEN. In Wien befassen sich UniversitĂ€ten und Forschungseinrichtungen intensiv mit SARS-CoV-2. Fieberhaft wird derzeit an allen namhaften Wiener UniversitĂ€ten und Forschungseinrichtungen verschiedener Disziplinen – von Natur-, ĂŒber Bildungsbis Wirtschaftswissenschaft – nach Lösungen in allen Bereichen geforscht. Sechs Kategorien stehen dabei im Fokus: Das Virus verstehen und bekĂ€mpfen; Ausbau der TestkapazitĂ€ten; Epidemiologie und Public Health; Gesellschaft in der Krise; Bildung und Schule sowie Wirtschaft und Logistik.

Pharmaunternehmen auf der ganzen Welt forschen derzeit, um Mittel gegen das Coronavirus zu finden.

Arzneispenden an SpitÀler

Hilfe aus Wien Der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds stellt eine Mio. € zur VerfĂŒgung und unterstĂŒtzt 24 Projekte mit je maximal 50.000 €. Mit dieser „Covid-19 Rapid Response Förderung“ kann zeitnah potenziell lebensrettende Forschung betrieben und wertvolle Daten gesammelt werden. Ein Projekt startete das CeMM – Forschungszentrum fĂŒr Molekulare Medizin der Akademie der Wissenschaften und die Meduni mit Partnern. Mit modernsten Sequenzierund Analysemethoden sollen Erkenntnisse ĂŒber die Genomentwicklung und den Mutationsverlauf des Virus gewonnen werden. (red)

Medikamente zur Malaria-BekĂ€mpfung sollen gegen die durch das Coronavirus ausgelöste Erkrankung Covid-19 helfen. ‱‱‱ Von Martin RĂŒmmele WIEN. In der BekĂ€mpfung von Covid-19-Erkrankungen kommen in Österreich demnĂ€chst Hydroxychloroquin und deren verwandte Substanz Chloroquin zum Einsatz. Die Medikamente zur Malaria-BekĂ€mpfung werden in klinischen Studien fĂŒr die Behandlung von Covid-19 untersucht, bis Ende Mai werden 130 Mio. Dosen davon weltweit zur VerfĂŒgung gestellt. Auch Öster-

Das Arzneimittel ist zur Behandlung der Malaria sowie chronischer Polyarthritis zugelassen. Der Wirkstoff ist bisher in Europa nicht fĂŒr die Behandlung von Covid-19-Infektionen zugelassen. Das Bundesamt fĂŒr Sicherheit und Gesundheitswesen (BASG) hat fĂŒr das Sandoz-Medikament im Eilverfahren eine Einfuhrbescheinigung erteilt und ĂŒbernimmt auch die Verteilung an KrankenhĂ€user.

reich erhĂ€lt fĂŒr den Spitals-Einsatz eine gewisse Menge, wurde nun bekannt gegeben. Einfuhr im Eilverfahren Alexander Herzog, GeneralsekretĂ€r von Pharmig, zeigte sich ĂŒber die Bereitstellung ĂŒber Sandoz, ein Tochterunternehmen von Novartis, erfreut: „Das ist ein enormer Schritt, um die derzeitige Krise hoffentlich zu entspannen und die BekĂ€mpfung des Virus zu unterstĂŒtzen.“

EU macht Druck auf Industrie BRÜSSEL. Aus Sorge vor EngpĂ€ssen bei wichtigen Arzneien hat die EU-Kommission die europĂ€ischen Hersteller aufgefordert, die Produktion hochzufahren. Gerade in deutschen Kliniken könnten wichtige Medikamente knapp werden, schreibt Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides an mehrere europĂ€ische PharmaverbĂ€nde. Schon fĂŒr die kommenden Tage befĂŒrchteten

die KrankenhÀuser EngpÀsse etwa bei AnÀsthetika und Beruhigungsmitteln wie Fentanyl, Propofol, Ketamin, Lorazepam und Morphin. Insgesamt gehe es um 47 in der Intensivmedizin benötigte Wirkstoffe. Schwer an Covid-19 erkrankte Patienten, die auf Intensivstationen an BeatmungsgerÀte angeschlossen sind, benötigen bis zu 50 verschiedene Medikamente. (red)

© APA/AFP/Marco Bertorello

© PantherMedia/Cebas1

LieferengpÀsse bei Intensiv-Medikamenten drohen.


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