Thun Magazin MĂ€rz 2022

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MENSCHEN

«Ich glaube fest an die Freude am bewussten Kauf» Ursula FlĂŒck-Arbeiter ist seit zwei Jahren GeschĂ€ftsfĂŒhrerin von Thuncity, der InnenstadtGenossenschaft Thun (IGT) und engagiert sich fĂŒr ein lebendiges Stadtzentrum. Sie setzt auf das persönliche Konsumerlebnis, Vielfalt und RegionalitĂ€t. Ursula FlĂŒck-Arbeiter, vor ĂŒber 20 Jahren kamen Sie als ausgebildete HoteliĂšre nach Thun und arbeiteten u. a. als StadtfĂŒhrerin. Wie erlebten Sie Thun als Neuzugezogene? Thun war fĂŒr mich sehr entschleunigend im Vergleich zu anderen grossen StĂ€dten. Mir gefiel das mediterrane Ambiente, das GemĂŒtliche und die Vielfalt. Damals wie heute bekomme ich hier alles – beim Einkaufen, in der Freizeit, in der Kultur. Was macht konkret die Thuner Innenstadt aus? Unsere Innenstadt ist einzigartig und hat vielfĂ€ltige Angebote. Mit der grössten Shoppinginsel, dem BĂ€lliz,

«Zusammen können wir etwas bewegen.» 6

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ist sie modern und mit der Altstadt hat sie viel historisches Flair. Zudem ist sie persönlich und ĂŒberblickbar. Was ist fĂŒr Sie die Innenstadt der Zukunft? Weiterhin vielfĂ€ltig. Es braucht einen florierenden Handel, einen guten Branchenmix, Gastronomie, Kultur, Events. Zudem mĂŒssen wir auch kĂŒnftig die QualitĂ€t vor die QuantitĂ€t setzen, auf den Service in den LĂ€den. Das gemeinsame zwischenmenschliche Erlebnis ist wichtig. Um sich vom Online-Handel abzugrenzen? Ja, auch. Dieser Strukturwandel ist stark, aber unabhĂ€ngig davon glaube ich fest an die Freude am bewussten Kauf, an die Nachhaltigkeit. Der direkte Kontakt zu den Kundinnen und Kunden lĂ€sst sich nicht ersetzen. Dieses physische Erlebnis muss man herausstreichen.

Welche zentralen Herausforderungen bestehen in der Entwicklung der Innenstadt? Zum Beispiel die Erreichbarkeit. Unsere Innenstadt muss gut erschlossen sein. DafĂŒr engagiert sich die IGT stark. Wir haben unter anderem Einsitz in verschiedenen Kommissionen. Eine weitere zentrale Herausforderung, vor allem fĂŒr die IGT, ist es, den verschie­ denen BedĂŒrfnissen gerecht zu werden. Es gibt sehr unterschiedliche Interessensgruppen in der Innenstadt. Zum Beispiel? Ein Einmannbetrieb gegenĂŒber einem Warenhaus, ein inhaberinnengefĂŒhrtes Unternehmen gegenĂŒber einem internationalen Filialbetrieb. Zudem sind die Standorte BĂ€lliz und Altstadt sehr unterschiedlich. Im Einfraubetrieb, oft in der Altstadt angesiedelt, muss die Inhaberin die Öffnungszeiten, die Ferienzeit, den Abend- und Sonntagsverkauf selbst


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