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Grüne Region Thun
from TM Nr. 6 / 2015
by WEBER VERLAG
«Grüner» Snowboarder ohne Brett vor dem Kopf
Was hat «Fun Sport» mit Klimabildung und Politik zu tun? Bald mehr «Freestyle» im Stadtrat? Reto Kestenholz ist bekennender Thuner, der sich nicht nur für seine Interessen engagiert, sondern auch eine ausgeprägte soziale Ader hat und Umweltschutz als die grösste, aber auch spannende Herausforderung betrachtet.
«Ich kann nicht stolz sein auf meine Heimat, da ich per Zufall – mit sehr viel Glück – hier geboren bin. Doch möchte ich zurzeit auch nirgendwo anders lieber leben; ich fühle mich grundsätzlich sehr wohl und privilegiert, hier wohnhaft sein zu dürfen.» Kestenholz ist in einer sportlichen Familie im Gwatt aufgewachsen und hat, anschliessend an die Ausbildung zum Primarlehrer im Seminar Thun, wie sein älterer Bruder Ueli eine Karriere als professioneller Snowboarder gestartet. Im Lehrerseminar wurden in ihm durch seine Klassenkameraden, nebst der kreativen Bewegung,
Reto Kestenholz reist seit Jahren konsequent mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Berge. Sich in Bescheidenheit zu üben ist eines seiner Hobbys.
www.ridegreener.com
ist eine Vereinigung von passionierten © Beat Mumenthaler Snowboardern und Skifahrern, die sich gemeinsam für ein klimafreundliches Snowboarding und Skiing sowie ein umweltbewusstes Verhalten in den Bergen einsetzen.
www.stepsfilm.com
ist der erste klimafreundliche Snowboard- und Skifilm der anderen Art. Umweltbewusste Freerider erkunden die Alpen vor ihrer Haustüre, reisen mit ÖV und verdienen sich spektakuläre Abfahrten mit ihrer eigenen Manpower. Als Aufstiegshilfen dienen Schneeschuhe oder Felle am «Splitboard».
www.voralpen-charme.ch
18 Voralpen-Wintersportgebiete rund um den Thunersee.
Reto sucht sich seine Spiel- und Arbeitsplätze gerne in heimischen Gefilden. Foto © Corinne Burri
auch noch andere Interessen geweckt, welche fortlaufend an Wichtigkeit gewannen und seinen Werdegang massgeblich mitprägten. So kam es, dass Kestenholz auf der Suche nach bestem Pulverschnee, statt um die Welt zu fliegen, sich bewusst vorwiegend in den Schweizer Bergen bewegte und mit spektakulären Bildern in Filmen und Magazinen für die sehr guten heimischen Bedingungen warb. Auch in zahlreichen Interviews und Projekten zur Klimabildung für Wintersportler betonte er immer wieder, wie viel Energie und CO2 man einsparen kann mit (Umwelt-) bewusstem Verhalten – ohne nennenswerten Verzicht. Das steigende Interesse an ökologischen und – somit auch – sozialen Themen führten Kestenholz schlussendlich über das Erkennen lokaler Mankos in Kultur und Angeboten an alternativen Freizeitsportanlagen wie «Skateparks» etc. in die Politik, wo er für die Grüne Partei einen beachtlichen Wahlerfolg erzielen konnte. Er könnte bereits in der laufenden Legislatur in den Thuner Stadtrat «nachrutschen» und mit seinen Anliegen eine gesunde Portion «Freestyle» ins Parlament bringen, vor allem aber den entschiedenen Wunsch nach mehr sozialer Gerechtigkeit und klimaschonenden Strategien vertreten.
Reto surft eine der raren Schweizer Wellen, die er sich mit Hochlaufen verdient hat. Foto © www.zimtstern.com

Text Grüne Region Thun
www.region.gruene-thun.ch/wintersport info@gruene-thun.ch

Berengaria sailing – Fernweh der Zurückgebliebenen, Schicksal des Künstlers vereint in der neusten Ausstellung in der Kunstgalerie Hodler.
Alle sechs Dampfschiffe des Thunersees gemeinsam auf voller Fahrt
Gemeinsam tuckern sie wieder über den Thunersee: sechs Dampfschiffe, die der Künstler Uli Colombi selber hat ab- und anlegen sehen. In der Kunstgalerie Hodler sind sie mit weiteren detailgetreuen Abbildungen zu sehen.
Ausstellung bis 16. Januar 2016
Vernissage der Ausstellung Uli Colombi, Fernweh … Schicksal, am Sonntag, 29. November um 11 Uhr. Einführung durch René E. Gygax. Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46A (Hohmadpark), Thun, www.hodler-thun.ch. «Fernweh … Schicksal», so das Thema der Ausstellung in der Kunstgalerie Hodler, die das alte Jahr ausläutet und das neue einläutet. Detailgetreue Abbildungen von Zeitzeugen der Weltmeere und der Binnenseen ist man sich von Uli Colombi gewohnt. Diese stehen auch bei der Präsentation seiner neusten Werke im Mittelpunkt. Vermehrt rücken aber auch Menschen, die sich auf den Dampf- und Segelschiffen einfinden, ins Bild. Das Fernweh geht aber eindeutig von denjenigen Personen aus, die im Hafen zurückbleiben und dem Auslaufen der Schiffe beiwohnen. Diejenigen Personen, die ihre Liebsten nur in Gedanken auf der Reise ins Ungewisse begleiten können. Ungewiss war für Colombi, ob er nach seiner schweren Krankheit, die ihm einen Teil des Augenlichts raubte, seiner Leidenschaft überhaupt noch wird nachgehen können.
Text Ursula Stauffer Hodler Bild zvg