E-Paper Swiss Wedding 2/21

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Planung

Nachgefragt

SOLLEN FREIGEISTER UND GESCHIEDENE DEN NAMEN DES EHEPARTNERS ANNEHMEN? Swiss Wedding befragt Maja Stuber, Berufsfrau (PrÀsidentin des Verbands Wedding Network Switzerland, Inhaberin der Agentur MajaStuber, Wedding Award Switzerland und Anzeigenleiterin bei Swiss Wedding), und Mutter von drei erwachsenen Kindern.

Die Änderung des Namensrechtes von 2013 stellt MĂ€nner und Frauen gleich. Das bedeutet, seither heisst jeder und jede nach der standesamtlichen Heirat immer noch gleich wie vor der Hochzeit, ausser man wĂŒnscht explizit den Namen des Partners an zunehmen. Doppelnamen sind formell nicht mehr zulĂ€ssig aber im alltĂ€glichen Gebrauch nach wie vor hĂ€ufig und erlaubt.

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Swiss Wedding FrĂŒhling 2021

Obwohl heutzutage MĂ€nner wie Frauen den Namen des Partners annehmen können, ist es nach wie vor mehrheitlich die Frau, die den des Mannes annimmt. Viele fĂŒhlen sich erst richtig verheiratet, wenn sie gleich heissen, und im Hinblick auf gemeinsame Kinder vereinfacht ein einheitlicher Familienname schon vieles. Aber was, wenn eine Frau voll im Berufsleben steht, oder generell ein unabhĂ€ngiger Geist ist? Da rate ich den Namenswechsel gut zu ĂŒberdenken. NatĂŒrlich vertrĂ€gt es die Karriere – keine Frage. Heute ist so eine Bekanntgabe dank den vielen KommunikationskanĂ€len unkompliziert. Trotzdem besteht die Gefahr, dass man kurzfristig im beruflichen Umfeld fĂŒr Verwirrung sorgt. Auch bei einem selbst, von kurz- bis langwierig, wenn dadurch fĂŒr den Menschen ein StĂŒck IdentitĂ€t verloren geht. Wer eine Zweit- oder Drittehe eingeht, sollte sich darĂŒber noch mehr Gedanken machen, was ein Namenswechsel persönlich, fĂŒr die Karriere und fĂŒr das Umfeld bedeutet. Meist steht man dann schon lĂ€ngst im Leben und hat vielleicht Kinder. Je nach Alter missfĂ€llt es ihnen,

wenn die Mama plötzlich anders heisst als sie. Oft reichen da persönliche klĂ€rende GesprĂ€che mit den erwachsenen oder halberwachsenen Kindern, denn gerade MĂ€dchen wechseln den Namen ein paar Jahre spĂ€ter vielleicht sowieso aufgrund einer eigenen Heirat. Aber so eine Situation macht Druck, denn ein Name beeinflusst stark die eigene IdentitĂ€t. Besonders, wenn zum Ex-Partner und dessen Familie kaum noch ein Band besteht. Es belastet, wenn der eigene Name einem fremd wird. Ich rate, wiegen Sie gut ab, hören Sie auf Ihr BauchgefĂŒhl und fĂŒhren Sie mehrere klĂ€rende GesprĂ€che mit allen Beteiligten. Geht die Ehe in die BrĂŒche, kann man sich den vorherigen Namen zurĂŒckholen.


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