GEMEINDEINFORMATIONEN
So liest Peter Wyss in fast 3000 Spiezer Wohnhäusern, Betrieben und Schächten Wasserzähler ab: mit Taschenlampe und einem speziellen Messgerät, das anzeigt, ob die Leitung intakt ist.
Peter Wyss: «Viele freuen sich, wenn der Ableser erscheint!» Zweimal jährlich in jedem Haushalt den Wasserzähler ablesen: Dies ist der nüchterne Auftrag von Peter Wyss. Doch er erfüllt ihn mit viel Herzblut. Eigentlich verbringt Peter Wyss mit seiner Frau Françoise bereits seit letztem Jahr sehr viel Zeit an der Nordsee, und mittelfristig möchten die beiden dorthin übersiedeln. Bis auf Weiteres aber kommt Peter jährlich zweimal für etwa zweieinhalb Monate zurück, um hier in Spiez getreulich seinen Job zu erfüllen: Wasserableser bei der Wasserversorgungsgenossenschaft Spiez und Aeschi, der WVG. Seit 2007 taucht Peter Wyss halbjährlich in mittlerweile 2780 Haushalten und Betrieben auf, steigt in Keller und in Schächte hinunter. Auch bei mir erschien er schon Dutzende Male auf seinem Roller, um gleich wieder zu entschwinden – der kräftige, etwas untersetzte Mann mit dem markanten, freundlichen Gesicht. Nun, etwa zwei Jahre vor seiner Pensionierung und seinem endgültigen Wegzug, besuche ich ihn in seinem kleinen «Hauenstein»-Reihenhaus bei der Kanderbrücke in Einigen. Hinter dem kleinen Garten und der hohen Mauer donnern Züge vorbei, vor dem Haus auf der Thun6
SpiezInfo | Juni 2022
strasse rauscht Autolärm, immerhin etwas gedämpft durch die vordere Gebäudereihe. Peter führt mich in die überraschend geräumige Wohnung.
Peter Wyss, du liest in fast sämtlichen Haushalten der Gemeinde Spiez alle sechs Monate die Wasserzähler ab, damit man den Verbrauch in Rechnung stellen kann. Ein untypischer Job heutzutage – man könnte doch den Wasserverbrauch von ferne ablesen …
Das ist so. Irgendwann wird das wohl kommen, aber das wird noch Jahre dauern. In Neubauten, oder wenn Zähler ersetzt werden müssen, bauen wir bereits solche ein, die später übers Netz abgelesen werden können. In Betrieb ist meines Wissens noch keiner. Zuerst müssen alte Leitungen ersetzt und Datenschutzfragen geklärt werden. Aber noch etwas ganz anderes spricht dagegen.