ERICH LIECHTI: BURGEN, SCHLÖSSER UND RUINEN IM SIMMENTAL

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SPIEZ

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Spiez Schloss Spiez ist eine der drei heute noch vollständig erhaltenen Anlagen im Simmental. LK 1207 619.03 / 170.92

Im Jahr 762 hat Bischof Heddo von Strassburg die Zehnten von Spiez und Scherzligen dem Kloster Ettenheim vergabt. Schon zu dieser Zeit muss auf dem «Spitz» im Thunersee, wohl im Verbund mit einer bestehenden Siedlung, ein erstes christliches Gotteshaus bestanden haben, denn bereits in der Zeit der Völkerwanderung hat man die Halbinsel besiedelt. Möglicherweise entstanden als erstes ein Graben mit Erdwällen und Palisaden. Später hat man diese durch eine Mauer ersetzt. Kurz vor 1200 liessen die damaligen Besitzer, die Freiherren von Strättligen, den heute noch sichtbaren Turm erstellen, jedoch vorerst nur bis auf eine Höhe von rund 10 Metern. Später hat man Mauern rings um die ganze Halbinsel gezogen und mit mehreren Türmen befestigt.

Schloss- und Kirchenbezirk Spiez im heutigen Zustand.

Legende: A B C D E F

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Ehemalige Zugbrücke, Schlosstor Altes Schloss Neues Schloss (18. Jahrh.) Schlosspark Privathaus Altes Pfarrhaus

G H J K L M

Gartenanlagen und Reben Burggraben Ehemaliges Stedtli Ringmauer Schalenturm (Ruine) Alte Stadtmauer mit Tor (heute verschwunden)

1476 gehören Städtchen und Feste Spiez Adrian von Bubenberg, dem Verteidiger von Murten. 1479 kauft ein Sohn Adrians Burg und Herrschaft Laubegg. Als Letzter des hoch verschuldeten Geschlechts stirbt 1506 ein Sohn Adrians von Bubenberg. Spiez geht an die von Diesbach über. 1516 erwirbt Ludwig von Erlach die Burg für 23 800 Pfund und lässt diese zum feudalen Schloss ausbauen. Im 17. Jahrhundert entsteht der neue, markante Wohnturm auf der Nordseite. Die Familie Erlach bleibt über 350 Jahre Besitzer von Spiez. Heute ist das Schloss Spiez eine öffentlich zu besichtigende Anlage mit Museum.

1280 erlaubt der König den Spiezern die Abhaltung eines wöchentlichen Marktes. 1338 verkaufen die Strättliger den Satz Spiez an Johann von Bubenberg, den Schwager von Johann von Strättligen und Schultheiss von Bern, samt Faulensee und (Z)Einigen. Die Kirchenburg Spiez entwickelt sich zu einer ansehnlichen Anlage. 1339 ist Spiez während des Laupenkriegs ein wichtiger Nachschubort für die Berner.

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