INTERVIEW
«Unser Verein ist etwas wie ein Kulturgut von Brienz.» Der tatkräftige Verein wirkt bei verschiedenen wichtigen lokalen Einrichtungen zum Wohl der Allgemeinheit.
Der gemeinnützige Frauenverein Brienz besteht seit dem Jahr 1890. Der Verein befasst sich mit gemein nützigen Bestrebungen und Werken in erster Linie zum Wohle der lokalen Bevölkerung. Gesucht werden neue und besonders jüngere M itglieder. Vreni Michel, wie wird man denn Präsidentin eines Frauenvereins? (lacht) Es gab einen Wechsel. Irgendjemand musste es halt machen. Ich habe es mir überlegt und dann im zweiten Anlauf Ja gesagt. Nun mache ich es schon seit zwei Jahren und bin richtig hineingewachsen. Es gibt natürlich viel zu tun und andere Aufgaben zu erledigen als bei der Vorstandsarbeit. Hast du deinen Entschluss noch nie bereut?
Nein, nie! Ich bin ja nicht allein. Wir sind ein gutes Team und gehen die anstehenden Aufgaben gemeinsam an. So macht es Freude, auch wenn es ordentlich viel zu tun gibt. Darum konnte ich ja auch mit gutem Gewissen Ja sagen. Und jetzt führst du also den Verein. Und «führen» heisst doch, die anderen für sich arbeiten lassen … Nein, nein, so ist es nicht. Es gibt für alle genug zu tun. Aber wir haben die Arbeit gut verteilt und auch angemessene Ressorts gebildet. Und welches sind jetzt deine Haupttätigkeiten? Ich muss Dinge erledigen, die mit dem Gemeinwesen oder mit aussenstehenden Personen zu tun haben. Dann Sitzungen vorbereiten und
Bödeli / BrienzInfo 86
durchführen. Auch die Information der Mitglieder muss beachtet werden. Aber zur Hauptsache sind es Kontakte nach aussen, sei es mit Gemeindestellen oder mit der Öffentlichkeit. Du meinst, so wie dieses Interview? Ja genau. Solche Aufgaben einer Präsidentin sind für mich neu. Und wenn es denn nötig wäre, kämen das Führen und die Kommunikation bei Schwierigkeiten, oder? Das haben wir zum Glück nicht. Es ist wirklich eine gute Stimmung und wir haben es gut zusammen. So sollte es möglichst bleiben. Die Frauenvereine haben sich modernisiert. Früher waren sie verbunden mit dem Bild vom Stricken gemeinnütziger Socken …