INTERVIEW
«Im Kleinen zur VerĂ€nderung» Der «Bio-MĂ€rit ZwischenbĂ€chen» steht fĂŒr Nachhaltigkeit und Bio.
Theres Santschi, der Bio-MĂ€rit ZwischenbĂ€chen in Brienz ist ein jĂŒngeres Projekt. Seit wann und wie entstand die Idee? Die Idee entstand in einem völlig lo ckeren Rahmen. An einem Anlass hatten wir das Thema Umwelt, Nach haltigkeit und Gesundheit sowie bio logisch hergestellte Lebensmittel. So sind wir darauf gekommen, dass ein solcher MĂ€rit, welchen es in Bern be reits gibt, auch in Brienz eine tolle Sache wĂ€re. Schliesslich haben wir uns dann gefragt: «Wieso probieren wir das nicht einfach?» FĂŒr unser Vorhaben konnten wir die GeschĂ€fts rĂ€ume von Werner Grossmann nut zen, der schon seit vielen Jahren Zi trusfrĂŒchte direkt aus Sizilien impor tiert. Als Zulieferer stiess Samuel Hunziker auf Horai. Das ist seit 1982 eine Vermarktungs- und Verteilplatt form von biologisch hergestellten Le bensmitteln. Diese kommen haupt sĂ€chlich von Produzenten aus dem Kanton Bern.
Was hat sich seit Beginn des Bio-MĂ€rit alles verĂ€ndert? Eine neue Sache, die eingefĂŒhrt wurde, ist der Gasttisch. Pro Verkaufs tag können hier ein bis zwei Produ zenten ihre Produkte prĂ€sentieren. FĂŒr diesen Winter brauchen wir noch Produzenten, die dazu bereit sind. Die Leute fragen meist bereits zuvor, wer wann am Gasttisch ist. Interes sierte können sich gerne bei Werner Grossmann aus Brienz melden. Was war fĂŒr Sie die Hauptmotivation dafĂŒr, in das Bio-GeschĂ€ft einzusteigen? Wir wollten der Brienzer Bevölke rung nachhaltige Lebensmittel an bieten können. Es fĂ€llt auf, dass Grossverteiler zwar Bio-Angebote fĂŒhren, diese aber oft nicht ohne ĂŒbermĂ€ssige Verpackung auskom men. Bei uns ermuntern wir die Leute, selber Einkaufstaschen mitzuneh men. Uns ist wichtig, dass mit allen Ressourcen mit grosser Sorgfalt umÂ
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gegangen wird. Die Wiederverwer tung von ĂŒbrig gebliebenen Lebens mitteln ist uns ebenfalls sehr wich tig: Die Waren, welche wir nicht ver kaufen können, gehen an Terra Vecchia, welche in der Suchttherapie und der Arbeitsintegration tĂ€tig ist. Diese verwertet die Produkte dann in ihrer KĂŒche. Was waren am Anfang die grössten Herausforderungen beim Bio-ÂMĂ€rit? Eigentlich fast keine. Wir wollten al les so einfach wie möglich halten, vieles wurde uns von Terra Vecchia zur VerfĂŒgung gestellt. Das Wetter stellte sich als grösste Herausforde rung heraus. So gingen uns letztes Jahr einige Salate kaputt, da die Tem peraturen plötzlich gefallen sind. Dieses Jahr sind wir darauf vorberei tet und werden je nach Wetter mit einem Zelt von Terra Vecchia arbei ten, damit die Salate geschĂŒtzt sind.