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SAUBERKEIT
Abfallbeauftragte Rachel Neuenschwander: «Ich will dem Rachel Neuenschwander vom städtischen Tiefbauamt ist Abfallbeauftragte der Stadt Thun und Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger. Engagiert ist sie zur Zeit mit dem Aufbau der neuen Unterflursammelstellen und dem zunehmenden, ärgerlichen Littering.
Rachel Neuenschwander im Beratungsgespräch bei der Unterflursammelstelle vor dem Coop Schönau.
Immer mehr Thuner Sammelstellen werden auf das Unterflursystem umgestellt – hier die Unterflursammelstelle Schärmehof.
Rachel Neuenschwander, was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie an einem Wochenende in der Innenstadt spätabends überall Getränkedosen, Pappdeckel und Zigarettenstummel herumliegen sehen? Ich ärgere mich natürlich über achtlos weggeworfenen Abfall, besonders, wenn in der Nähe Abfalleimer vorhanden sind. Ich will diesem Verhaltensmuster die Stirn bieten und das Bewusstsein für eine saubere Stadt stärken. Unvermeidlich sind natürlich volle oder überfüllte Abfalleimer an Grossanlässen. Da vermögen weder das Strassenreinigungs-Team noch die Abfalleimer dem ganzen Unrat gerecht zu werden.
Was lässt sich dagegen tun? An Grossanlässen könnte man Mehrweggeschirr einsetzen, wie es andere Städte und Veranstalter bereits erfolgreich praktizieren. Neben der Tatsache, dass der Aufwand für die Stadt reduziert wird, gibt es für die Veranstalter interessante Werbemöglichkeiten auf bedrucktem Mehrweggeschirr. Es gibt Sportvereine, die dies seit längerer Zeit praktizieren.
UNTERFLURSAMMELSTELLEN: ATTRAKTIVER Wie gehen Sie in Ihrem persönlichen Alltag mit Abfällen um? Selbstverständlich folge ich auch privat dem Grundsatz «Abfälle vermeiden, vermindern und trennen». Ich kaufe bewusst und möglichst ohne viel Verpackung ein. Für mich ist Nachhaltigkeit ein sehr wichtiges Thema. Nach grossen Festen und an Wochenenden leisten die Teams des Tiefbauamtes jeweils Grosseinsätze für die Reinigung. Ist der Aufwand dafür grösser als vor zehn Jahren? Ja, der Aufwand des Tiefbauamtes nach festlichen Aktivitäten hat in den letzten Jahren zugenommen. Grund dafür ist nicht nur die Wegwerfmentalität. Heute verpflegt man sich vermehrt unterwegs, und das Volumen der Verpackungen hat zugenommen.
Mindestens zehn Unterflursammelstellen für Hauskehricht, Glas, Alu, Blech und Papier werden in Thun bis Ende 2012 eingerichtet. Das Sammelgut wird durch Einwurfsäulen in unterirdische Container eingefüllt. Das System vermindert sowohl Geruchs- wie auch Lärmemissionen und wirkt zudem optisch ansprechender als die oberirdischen Sammelbehälter. Im Sommer wird auf dem Waisenhausplatz in der Innenstadt die nächste Unterflursammelstelle eingerichtet. In Kürze werden auch die Sammelstellen bei der Arena Thun sowie im neuen Selvequartier eröffnet. Die Erstellung einer Unterflursammelstelle ist zwar teurer als die einer konventionellen, doch können langfristig sowohl Sammel- wie auch Reinigungskosten eingespart werden.