8 /WIRTSCHAFT/
Vinschgerwind 6-22
Rom Info ins Tal Abgeordnetenkammer: Finanzkommission/Katasterreform -Abstimmungsergebnis 23 zu 22. Vielleicht hat gerade unsere Stimme letzthin die Regierung bei der Reform des Katasters in der Finanzkommission vor einer âRegierungskriseâ bewahrt. Das Rechtslager stemmt sich gegen diese auch von Europa geforderte Reform. Laut Ministerpräsident Draghi werde es durch die Katasterreform fĂźr regulär eingetragene Gebäude keine hĂśhere Steuerbelastung geben. Die Reform brauchte es, weil die Katastermappen aus dem Jahr 1939 stammen und UnregelmäĂigkeiten ausgemerzt werden sollten. Bisher habe man alle ICI und IMU Regelungen auf der Basis von 33 Jahre alten Werten berechnet. Mittlerweile ist im ganzen Land der Benzin- und Dieselpreis Ăźber ⏠2,00 auf eine historisches Hoch gestiegen. Umso insistenter wird daher das Regierungsdekret zur Senkung der Stromkosten diskutiert. 6 bis 10 Milliarden Euro wollte die Regierung in die Hand nehmen, um durch Steuersenkungen, hĂśheren Strom-Bonus fĂźr Kleinverdiener und direkte Hilfen fĂźr energieintensive Betriebe und fĂźr die Gemeinden die Preisentwicklung einzubremsen. Der Umstieg von Gas und den fossilen Energieträgern, muss viel schneller vor sich gehen, dazu braucht es aber vereinfachte Verfahren und die Ausweisung der Zonen und Flächen, wo Photovoltaik zum Einsatz kommen soll oder der Wind genutzt oder nach Erdwärme gebohrt werden kann. Da âhappertâ es gewaltig, aber jetzt braucht es eben neuen Schwung fĂźr diese Investitionen. Das neue Zauberwort heiĂt âEnergiegemeinschaftenâ in allen Gemeinden zur gemeinsamen Eigenproduktion und zum gemeinsamen Eigenverbrauch ohne Ăźbertriebenen BĂźrokratismus. Im Kommen ist auch das neue âBerggesetzâ mit interessanten steuerrechtlichen Aspekten wie eine âFlat-Taxâ von 15 % fĂźr Kleinbetriebe mit ErlĂśsen bis zu ⏠80.000,00 fĂźr die ersten 3 Jahre, wenn auch Jungunternehmer unter 35 Jahren mit dabei sind, sowie Steuererleichterungen beim Kauf der Erstwohnung und Stärkung der peripheren Infrastrukturen in den Gesundheitsversorgung, bei der Kinderbetreuung, Breitbandanschluss usw.
Vinschger Weinbauern tagen Tschars - Am 10. März 2022 trafen sich 45 Mitglieder des Vinschger Weinbauvereins zur Vollversammlung in Tschars. Auf der Tagesordnung standen unter anderem der Einsatz von Hagelnetzen und Heizdrähten gegen Frost, sowie die Vorstellung des Weinbaugebietes Wachau-Kremstal-Kamptal mit Weinverkostung.
oben: Gesellige Weinverkostung mit Abstand zueinander links: Heiner Pohl beschreibt die edlen Wachauer Tropfen
von Magdalena Dietl Sapelza
N
ach pandemiebedingter Pause konnten Obmann Matthias Bernhart, sein Vize Elmar Luggin und ihr Vorstandsteam die Vinschger Weinbauern erstmals wieder zur Vollversammlung begrĂźĂen. Andere Veranstaltungen hatten in den warmen Monaten 2020 und 2021 trotz Pandemie stattgefunden, so die traditionellen Dorfverkostungen, die Flurbegehungen, Lehrfahrten, Fortbildungsveranstaltungen, um nur einiges zu nennen. Thomas Weitgruber vom SĂźdtiroler Beratungsring Obst- und Weinbau unterstrich in seinem Referat den Wert der Fortbildung und sprach speziell die Schnittschulung an. Bewährt haben sich Schnittbegehungen in Verbindung mit Intensivkursen in kleinen Gruppen. Neu Ăźberarbeitet und herausgegeben wurde auch die SchnittbroschĂźre. Das Schulungs angebot werde laufend ausgebaut, sagte Weitgruber. Der Versuchstechniker in der Laimburg, Florian Haas, informierte zum Thema Hagelnetze, die gleichzeitig meist auch als Vogelschutznetze dienen, und Ăźber innovative Heizdrähte gegen Frost. Bei Versuchen habe sich herausgestellt, dass die Farbe der Netze keinen wesentlichen Einfluss auf die Traubenqualität hat. Auch was das Mikroklima und die Luftfeuchtigkeit unter den Netzen betrifft, gebe es kaum Unter-
schiede zu den Trauben in netzfreien Anlagen. Als ideal haben sich Kurbelsysteme erwiesen. Diese Systeme schĂźtzen nur die Trauben und lassen den oberen Laubanteil frei. Die Suche nach Optimierungen der Systeme gehe stets weiter, so Haas. Im Bereich des Frostschutzes gebe es Versuche in Deutschland mit Heizkabeln. Wenn diese Investitionen und der Stromverbrauch auch hoch sind, kĂśnnte das Ganze kĂźnftig doch interessant werden, denn ruĂende Frostnächte sind in der Kritik. Mit viel Herzblut stellte Heiner Pohl die Weinregion Wachau-Kremstal-Kamptal vor, in der hauptsächlich WeiĂweine produziert werden. Dorthin fĂźhrt der Lehrausflug im Sommer 2022. Pohl beschrieb nicht nur die Weine der Region, sondern lieĂ die edlen Tropfen auch zur Verkostung einschenken. Das gab der Vollversammlung die gesellige WĂźrze. AbschlieĂend lobte BM Gustav Tappeiner die Eigenheit der Vinschger Weine. Ehrenpräsident und Vinschger Weinpionier Leo Forcher hob die hohe Qualität der Weine hervor: âAlles was wir investieren, tut dem Vinschger Wein gut und auch den Weinkonsumenten.â Fotos: Magdalena Dietl Sapelza
von Albrecht Plangger
24.03.22