Touring myHome 01 / 2020 deutsch

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Intelligenz fürs Haus Ein smartes Haus verbessert Lebensqualität und Autonomie – birgt aber auch Gefahren. Das sollten Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer wissen. TEXT RAPHAEL HEGGLIN | FOTO GOODLUZ / SHUTTERSTOCK.COM

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oboter, die das Essen servieren, und Kühlschränke, die melden, wenn ein Lebensmittel ausgeht: Der Begriff Smarthome beflügelt unsere Fantasie. Und lässt auf eine Zukunft hoffen, in der alles ein bisschen leichter fällt.

Manches, wie der elektronische Butler, ist noch in der Prototypphase. Doch insbesondere Unterhaltungselektronik, Gebäude-Über wachungssysteme und Lichtanlagen lassen sich schon heute unkompliziert vernetzen und per App steuern. In letzter Zeit marktreif geworden sind zudem intelligente Heizungen, Fenster und Sonnenstoren, die frühzeitig auf den Wetterbericht reagieren. Diese smarten Anlagen verbessern die Energieeffizienz und den Komfort eines Gebäudes spürbar.

Ziel: einfach installierbar Die einzelnen Systeme lassen sich noch nicht durchgehend vernetzten; für jedes Produkt ist eine andere App erforderlich. Immerhin gestaltet sich die Datenübertragung heute jedoch einfach: Während Fachleute vor einigen Jahren noch dazu rieten, in Häusern zusätzliche Kabel40 touring myHome

kanäle für Datenkabel einzubauen, funktioniert mittlerweile fast alles kabellos mithilfe von WLAN und bald auch 5G. « Im Smarthome der Zukunft sind keine aufwendigen Installationen mehr nötig », sagt Prof. Dr. Andrew Paice vom iHomeLab der Hochschule Luzern. Selbst auf Stromanschlüsse für Sensoren und Antriebe könne man zunehmend verzichten: « Viele Geräte funktionieren schon heute batteriebetrieben oder produzieren ihren Strom selbst, zum Beispiel mittels Photovoltaik. » Das ermöglicht es, auch Altbauten in intelligente Gebäude umzubauen.

Schutz vor Hackern « Ich habe meine Zweifel, ob die Zukunft den dienenden Robotern gehört, die nur auf Befehl reagieren », sagt Prof. Dr. Andrew Paice. Vielmehr glaube er an eine Zukunft mit intelligenten Systemen. « Sie werden aus unserem Verhalten lernen und so auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten arbeiten. » Wo Geräte ans Internet angeschlossen sind, lauern Hacker: Genauso wie man unterwegs auf sein Portemonnaie achte, müsse man künftig sein Smarthome

schützen, erklärt Prof. Dr. Andrew Paice. « Informieren Sie sich vor dem Kauf, wie sicher ein Gerät ist. Verwenden Sie auf keinen Fall das mitgelieferte StandardPasswort, ändern Sie Passwörter regelmässig und führen Sie Softwareupdates immer durch. » Absolute Sicherheit gebe es zwar nie. « Aber mit den genannten Massnahmen können Sie smarte Geräte relativ unbeschwert nutzen. » ◆

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE ▪ Smarte Technologie funktioniert zunehmend kabellos und ist einfach installierbar. ▪ Immer mehr Geräte funktionieren autonom und produzieren ihren Strom selbst. ▪ Das Smarthome der Zukunft ist lernfähig. ▪ Um sich vor Hackern zu schützen, müssen die Passwörter regelmässig geändert und die Softwareupdates immer durchgeführt werden.


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