Touring myHome 01 / 2020 deutsch

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FOTO KLAFS GMBH & CO. KG

Wieso nicht das Untergeschoss mit einer Sauna bereichern und zum Fitnessraum umnutzen?

Jeder Altbau lässt sich aufwerten Das Badezimmer als Wellnessoase, die Küche als Begegnungszone und das Wohnzimmer als grosser Wohlfühlraum: Wer in seinen Altbau investiert, steigert den Verkehrswert. In erster Linie aber den persönlichen Wohnkomfort. TEXT THOMAS BÜRGISSER

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ie Bedürfnisse von Schweizer Hausbesitzern haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Wo früher das Praktische im Vordergrund stand, will man sich heute mehr leisten: grössere Räume, mehr Licht und mehr Komfort. Was beim Neubau Standard ist, kann im Altbau zur Herausforderung werden. Ein gutes Beispiel dafür sei die Küche, sagt Albert Keller, Inhaber von BK Architektur GmbH in Zuzwil. Oft kommen Hausbesitzer nach einem Hauskauf, dem Generationenwechsel

oder in der zweiten Lebenshälfte mit dem Traum nach einer modernen, hellen Küche auf ihn zu. Einer Küche, in der längst nicht mehr nur gekocht, sondern gelebt wird. Viel erreicht man schon mit dem Herausnehmen von Wänden, vielleicht kombiniert mit dem Einbau einer Kochinsel oder Küchenbar. In die Quere kommt einem dabei manchmal aber – abgesehen von der Statik – die frühere Bedeutung der Küche: « Oft kam diese am unattraktivsten Ort des Hauses zu liegen, sodass man heute kaum natürliches Licht reinbringt. »

In solchen Fällen rät der Architekt, auch über das Versetzen nachzudenken – auch wenn dies wegen der Leitungen auf wendiger ist. « Im Altbau muss man den Mut haben, über die scheinbaren Grenzen hinweg zu denken. Schliesslich geht man ein solches Projekt nicht alle Jahre an. »

« Eine gute Nachbarschaft ist entscheidend » Kombiniert wird die offene Küche oft mit einem grossen Wohn-/Essbereich, wo zu besonderen Anlässen viele Gäste bewirtet und gemütliche →

NICHT JEDE INVESTITION IST EINE WERTSTEIGERUNG Bei einer Immobilie werden Investitionen aufgeteilt in werterhaltende und wertvermehrende. Ein neuer Anstrich, wenn die Farbe abblättert, oder der Ersatz eines defekten Geschirrspülers gelten als Unterhalt, also als werterhaltend. Wird jedoch etwas zum Bestehenden hinzugefügt, spricht man von einer Wertsteigerung. Andere Investitionen wiederum haben gemischten Charakter, wenn etwa das Badezimmer erneuert und gleichzeitig vergrössert wird. Entscheidend ist das bezüglich Steuern: Werterhaltende Massnahmen können teilweise abgezogen werden, wertvermehrende nicht. Diese zahlen sich beim Eigenheim rein finanziell gesehen eigentlich erst bei einem späteren Verkauf aus, sofern ein Käufer bereit ist, dafür zu bezahlen. Besonders wertsteigernd sind diesbezüglich Wohnraumerweiterungen oder Grundrissveränderungen. Bis dahin aber bleibt die Wertsteigerung in erster Linie eine persönliche.

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