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AtellicaÂź Decapper
Integriert das Decapping in den analytischen Workflow der AtellicaÂź Solution1
Infliximab and Adalimumab
Anti-Infliximab and Anti-Adalimumab
fecal Calprotectin
COMING SOON fecal Pancreatic Elastase
Innovative Solution based on latest Lateral Flow Technology
Quantitative Results in ~15 min
RFID Technology and LIS connectivity
1 AtellicaÂź Solution Konfiguration mit AtellicaÂź Decapper und AtellicaÂź Sealer
WofĂŒr arbeiten wir?
Diese
Frage stellen wir uns selten.
Gelegentlich merken wir je doch, dass sie nicht nur unser persönliches Leben beeinflusst, sondern auch unser Team und sogar das gesamte Unternehmen.

Pour quoi travaillons-nous? Nous nous posons rarement cette question. Pourtant, nous nous rendons parfois compte quâelle nâinfluence pas seulement notre vie personnelle, mais aussi notre Ă©quipe et mĂȘme lâentreprise dans son ensemble.

Die Frage, wofĂŒr wir eigentlich arbeiten, taucht in unerwarteten, oft unangenehmen Situationen auf. Wir bemerken sie am Montagmorgen nach den Ferien, in Zeiten von Ăberlastung und wenn der Chef unsere Arbeit nicht wĂŒrdigt. Dann ahnen wir, dass diese Frage nicht nur unsere Motivation beeinflusst, sondern auch tief gehende persönliche Entscheide. Soll ich kĂŒndigen, und welche Stelle soll ich mir suchen? Die Frage nach dem Sinn der TĂ€tigkeit begegnet uns aber auch in Mitarbeiter- und vor allem AustrittsgesprĂ€chen. Erfahren unsere Angestellten ihre Arbeit als wert- und sinnvoll? Sind sie kreative und produktive Mitglieder ihres Teams, oder haben sie innerlich bereits gekĂŒndigt? In Zeiten des ArbeitskrĂ€ftemangels konkurrieren wir um motivierte Mitarbeiter, und die Sinnhaftigkeit unserer Arbeit kann ein wichtiges Argument sein. In der vorliegenden Ausgabe der «pipette» wollen wir uns inspirieren lassen, ĂŒber den Sinn unserer Arbeit nachzudenken â im Labor und darĂŒber hinaus. â
La question de savoir pour quoi nous travaillons rĂ©ellement surgit dans des situations inattendues et souvent dĂ©sagrĂ©ables. Nous la remarquons le lundi matin aprĂšs les vacances, en pĂ©riode de surcharge de travail et lorsque le chef nâapprĂ©cie pas mon travail. Nous pressentons alors que cette question nâinfluence pas seulement notre motivation, mais aussi des dĂ©cisions personnelles profondes. Dois-je dĂ©missionner et quel emploi dois-je chercher? Mais nous rencontrons aussi la question du sens de lâactivitĂ© lors des entretiens avec les collaborateurs et surtout lors des entretiens de dĂ©part. Nos employĂ©s considĂšrent-ils que leur travail a de la valeur et du sens? Sontils des membres crĂ©atifs et productifs de leur Ă©quipe ou ont-ils dĂ©jĂ dĂ©missionnĂ© en leur for intĂ©rieur? En ces temps de pĂ©nurie de main-dâĆuvre, nous sommes en concurrence pour attirer des collaborateurs motivĂ©s et le sens de notre travail peut ĂȘtre un argument important. Dans ce numĂ©ro de «pipette», nous voulons nous inspirer pour rĂ©flĂ©chir au sens de notre travail â dans le laboratoire et au-delĂ . â
Prof. Dr. Dr. Michael Nagler, Chefredaktor «pipette»Der Sinn der Arbeit

Themen
Laboralltag
IdentitÀt
S. 4
Nachrichten
IVDR-Guidance MDCG 2023-1
S. 12
Hintergrund
Es ist heutzutage gar nicht mehr klar, ob man der tĂ€glichen Arbeit ĂŒberhaupt noch einen Sinn zusprechen will. Viele finden, es gehöre zur neuen Work-Life-Balance, dass man die Arbeit nicht mehr zu ernst nimmt. Man sollte aber ĂŒber den Sinn der Arbeit nicht nachdenken, ohne sich zuerst die Frage nach dem Sinn des Lebens zu stellen.

S. 6
Psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz
S. 18
Inspiration
Hören und lesen
S. 2 2
Epilog
Vorschau und Feedback
S. 24
PortrÀt
S. 20
«Wir entwickeln die Ausbildungsprogramme weiter.»
Finanzierung von Laborleistungen
Au quotidien
Identité
P. 5
Dossier «Rendre le monde meilleur» â le sens du travail
P. 10
ActualitĂ©s Guide de lâIVDR MDCG
2023-1
P. 13
Interview Financement des ser vices de laboratoire
Die KĂŒrzung der Tarife fĂŒr Laborleistungen um 10 Prozent hat die medizinischen Labore in der Schweiz verunsichert. Wir diskutieren mit Fridolin Marty, Gesundheitsökonom bei economiesuisse, wie die medizinischen Labore eigentlich finanziert werden sollten.

S. 14
Alle Ausgaben auf
sulm.ch/d/pipette/
pipette Âarchiv
Möchten Sie frĂŒhere Printausgaben der «pipette» bestellen? Wenden Sie sich an: pipette@sulm.ch
P. 17
Informations de fond Sécurité psychologique sur le lieu de travail
P. 19
Portrait
Que fait la déléguée suisse de labmed
auprĂšs de lâEuropean Association of Biomedical Scientists?
P. 21
Inspiration
Ecouter et lire
P. 23
Epilogue
Aperçu et commentaires
P. 24
IdentitÀt
Beitrag Peter StÀmpfli, StÀmpfli Gruppe Bern
Menschen benötigen die Zugehörigkeit zu Gruppen. Ohne sie fĂŒhlen wir uns nicht anerkannt, sie ist fĂŒr uns lebenswichtig. FĂŒr die Gruppenzugehörigkeit ist es entscheidend, dass ich meine FĂ€higkeiten eigenstĂ€ndig ein-
bringen darf und meine IdentitĂ€t bewahren kann. Wir bestimmen unsere IdentitĂ€t in AbhĂ€ngigkeit von anderen, wir sind nur einzigartig im Vergleich zu den Mitmenschen. Wenn andere mich ernst nehmen, verstĂ€rkt das meine IdentitĂ€t, und so ist gegenseitige Anerkennung im Team entscheidend fĂŒr die Motivation aller. Auch ein Unternehmen hat eine IdentitĂ€t, die sich in seiner Werthaltung spiegelt. Es gilt, die UnternehmensidentitĂ€t zusammen zu teilen und gleichzeitig die je eigene IdentitĂ€t behalten zu können. Das ist die Grundlage erfolgreicher Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Verifizierung von Methoden in Schweizer Laboren
Beitrag Manuel GnĂ€gi, PhD, Medics Labor AG; Henning Nilius, MD, Inselspital Wie sollen wir unsere Labormethoden evaluieren? Entspricht unser Vorgehen denjenigen anderer Labore in der Schweiz? Mit der vorliegenden Umfrage wollen wir diese Frage fĂŒr die Schweizer Laborlandschaft untersuchen. Damit ein reprĂ€sentatives Bild entsteht, bitten wir Sie um Ihre UnterstĂŒtzung. Mit 10 Minuten Ihrer Zeit helfen Sie der Schweizer Labormedizin, den heutigen Stand der Methodenverifikation systematisch zu erfassen. Durch Angabe Ihrer E-Mail-
Adresse erhalten Sie zudem einen personalisierten Bericht mit einem Benchmarking fĂŒr Ihre Institution. Die Ergebnisse werden in einem wissenschaftlichen Artikel zusammengefasst und ĂŒber die «pipette» zugĂ€nglich gemacht. Bitte weisen Sie auch Ihre Kolleg:innen auf diese Umfrage hin. sulm.ch/23/l1

«Im Drohnenprojekt sehen wir Potenzial fĂŒr eine deutlich schnellere Logistik»
Martin Risch, CEO Dr. Risch-GruppeDrohne fliegt medizinische Proben ins Labor
Beitrag Manuel Hug, Dr. Risch-Gruppe
Die Laborgruppe Dr. Risch hat gemeinsam mit dem Start-up Jedsy ein Projekt zum Transport von Laborproben mittels Drohne gestartet. Der Probentransport gestaltet sich dadurch schneller und umweltfreundlicher. Zum Einsatz kommt eine Weltneuheit: eine Drohne, die seitwĂ€rts andocken kann. Das Be- und Entladen dauert nur wenige Sekunden und erfolgt bequem vom Fenster aus. Die Drohne fliegt und landet völlig autonom, wird aber stĂ€ndig ĂŒberwacht. Das Bundesamt fĂŒr Zivilluftfahrt (BAZL) hat die erste Flugroute vom Labor in Vaduz zum Grosslabor in Buchs (SG) bereits genehmigt. Die Drohne kann maximal 50 Proben transportieren, geplant sind vorwiegend Urin- und Blutproben. Bei erfolgreichem Projektverlauf sollen nach und nach SpitĂ€ler und Arztpraxen direkt an das Drohnenflugnetz angebunden werden. sulm.ch/23/l2
Identité
Contribution Peter StÀmpfli
StÀmpfli Groupe Berne
Les personnes ont besoin dâappartenir Ă des groupes dans lesquels elles peuvent mettre en Ćuvre leurs compĂ©tences et conserver leur identitĂ©. Les entreprises aussi ont une identitĂ©. Il sâagit de partager ensemble lâidentitĂ© de lâentreprise tout en conservant sa propre identitĂ©. Câest la base dâune collaboration dâĂ©gal Ă Ă©gal rĂ©ussie.
Vérification des méthodes dans les laboratoires suisses
Contribution Manuel GnĂ€gi, PhD, Medics Labor AG; Henning Nilius, MD, HĂŽpital de lâIle Comment devons-nous Ă©valuer nos mĂ©thodes de laboratoire? Notre dĂ©marche correspond-elle Ă celle dâautres laboratoires en Suisse? Avec la prĂ©sente enquĂȘte, nous voulons examiner cette question pour le paysage suisse des laboratoires. Afin dâobtenir une image reprĂ©sentative, nous vous demandons votre soutien. En consacrant dix minutes de votre temps, vous aidez la mĂ©decine de laboratoire suisse Ă recenser systĂ©matiquement lâĂ©tat actuel de la vĂ©rification des mĂ©thodes. En indiquant votre adresse e-mail, vous recevrez en outre un rapport personnalisĂ© avec un benchmarking pour votre institution. Les rĂ©sultats seront rĂ©sumĂ©s dans un article scientifique et rendus accessibles via la «pipette». Veuillez Ă©galement informer vos collĂšgues de cette enquĂȘte. sulm.ch/23/l3
Transport dâĂ©chantillons mĂ©dicaux par drone
Contribution Manuel Hug
Dr. Risch-Gruppe
Le groupe de laboratoires Dr Risch lance, en collaboration avec la start-up Jedsy, un projet-pilote de transport dâĂ©chantillons de laboratoire par drone. Une nouveautĂ© mondiale est utilisĂ©e: un drone unique en son genre capable de sâarrimer Ă la fenĂȘtre. LâOFAC a dâores et dĂ©jĂ autorisĂ© la premiĂšre ligne aĂ©rienne du laboratoire de Vaduz au laboratoire de Buchs (SG). sulm.ch/23/l4

«Die Welt besser machen» â der Sinn der Arbeit

Beitrag Prof. Dr. Rouven Porz, Medizinethik und Àrztliche Weiterbildung, Insel Gruppe, Inselspital Bern

Es ist heutzutage gar nicht mehr klar, ob man der tĂ€glichen Arbeit ĂŒberhaupt noch einen Sinn zusprechen will. Viele finden, es gehöre zur neuen Work-Life-Balance, dass man die Arbeit nicht mehr zu ernst nimmt. Man sollte aber ĂŒber den Sinn der Arbeit nicht nachdenken, ohne sich zuerst die Frage nach dem Sinn des Lebens zu stellen.
Ich möchte mit einer persönlichen Anekdote beginnen. Als ich vor rund 20 Jahren als Assistent in der Ethikforschung arbeitete, da beschĂ€ftigte sich unser Forschungsprojekt mit der Patientenperspektive in der Medizin. Wir interviewten Patient:innen mit schweren Erbkrankheiten, um ihre Sichtweise, ihre guten und schlechten Erfahrungen fĂŒr die ethische Bewertung fruchtbar zu machen. Es ging fĂŒr uns darum, die «gelebte Erfahrung» (lived experience) dieser Personen zu erfassen und zu illustrieren, ein wichtiges Forschungsfeld meiner Disziplin in dieser Zeit. Ich musste dazu mit meiner damaligen Chefin oft zu Selbsthilfegruppen und Erfahrungsabenden, weil das die wichtigen Gelegenheiten
waren, unsere Forschungssubjekte fĂŒr unsere qualitativen Interviews zu rekrutieren.
Ich erinnere mich an einen Abend bei einer Selbsthilfegruppe mit Chorea-Huntington-Erkrankten, an dem meine Chefin eben unser Forschungsprojekt vorstellte. Dann meldete sich eine Ă€ltere Dame, selbst an Chorea Huntington erkrankt, und fragte meine Chefin: «Gut und schön. Aber was ist der Sinn Ihrer Arbeit? Warum machen Sie das alles?» Meine Chefin, eine sehr kleine, hagere Frau mit einem ĂŒbergrossen HörgerĂ€t am linken Ohr, stellte sich in ihrer vollen Grösse auf, zog ihre Schultern hoch, schaute die Ă€ltere Dame fest an und sagte: «Um die Welt ein bisschen besser zu machen.» Plötzlich wurde es ruhig im Raum, und wir konnten an diesem Abend mehr Interviews generieren als jemals zuvor. Diese scheinbar naive, aber absolut authentische Antwort von meiner damaligen Chefin hat mich ĂŒberaus beeindruckt. Es war eigentlich keine reine Antwort, sondern ein leidenschaftliches PlĂ€doyer: Die Welt jeden Tag ein wenig besser zu machen.
Liebe Lesende: Wie Sie jetzt auf dieses PlĂ€doyer reagieren, hĂ€ngt unter anderem sicherlich von Ihrem Alter bzw. Ihrem Geburtsjahr ab. Sind Sie selbst noch «Babyboomer», also irgendwann nach dem Zweiten Weltkrieg geboren (so bis rund 1964), verstehen Sie ohne Zweifel, dass Arbeit an erster Stelle steht. Das ist dann aber fĂŒr Sie wahrscheinlich so normal, dass Sie niemals den Sinn Ihrer Arbeit hinterfragt haben.
Sind Sie, wie ich, der sogenannten «Generation X» angehörig (rund 1965â1979) â manchmal spricht man hier auch von «Generation Golf» â, dann denken Sie vielleicht: «Gut und schön mit dem Sinn, aber das Finanzielle muss auch stimmen. Zeit ist Geld, ich muss mir auch ein gutes Leben leisten können.»
Und wenn Sie zu den sogenannten «Millennials» gehören (so 1980 bis 1995), dann ist Ihnen meine alte Chefin vielleicht sympathisch, denn Sie sind es gewohnt, und Sie finden es wichtig, die Sinnfrage in Ihrem Leben zu stellen. Vielleicht steht Ihnen nur Ihre eigene Selbstverwirklichung im Weg, vielleicht wollen Sie eher Ihre eigene Welt jeden Tag etwas besser machen, aber Sie verstehen die gedanklichen Ausgangspunkte sicherlich gut.
Aber was ist, wenn Sie zur Generation «YouTube» gehören (der sogenannten jĂŒngsten arbeitenden «Generation Z», rund 1995 bis 2010 geboren)? Wenn Sie ein Generation-ZMitglied sind, dann haben Sie vielleicht gerade erst angefangen zu arbeiten. Vielleicht ist das hier gar die erste Zeitschrift «pipette», die Sie lesen. Die Medien erzĂ€hlen mir, Ihnen wĂ€re nur noch der eigene private Raum wichtig, diese ominöse Work-Life-Balance. Ich frage mich, ob Sie jetzt sogar ĂŒber den tollen Satz meiner Chefin lachen?
«Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufĂŒllen. Wir mĂŒssen uns Sisyphos als glĂŒcklichen Menschen vorstellen.»
Vielleicht gehören Sie nicht nur zu den jungen Z-lern, sondern zu den ganz modernen «Quite Quitter» â also Arbeitenden, die aber innerlich schon lange wieder gekĂŒndigt haben und nur ihren Dienst nach Vorschrift abarbeiten. Oder, Ihnen widerstreben alle diese Kategorien, weil sie fluide denken und nicht mehr in binĂ€ren oder multiplen Kategorien gefangen sein wollen.
Wie auch immer, ich finde, dass niemand von uns so ĂŒberheblich sein sollte, meinen zu können, man könne sich vor der Frage drĂŒcken, ob die eigene Arbeit sinnvoll sei oder nicht. Fangen wir also doch mal mit dem offensichtlich Sinnlosen an, dazu ein Zitat von Albert Camus:
«Dann stĂŒrzen die Kulissen ein. Aufstehen, Strassenbahn, vier Stunden BĂŒro oder Fabrik, Essen, Strassenbahn, vier Stunden Arbeit, Essen, Schlafen, Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, immer derselbe Rhythmus â das ist sehr lange ein bequemer Weg. Eines Tages aber steht das âWarumâ da, und mit diesem Ăberdruss, in den sich Erstaunen mischt, fĂ€ngt alles an.» (Camus, 1997 [1942]: 20)
Was bei Albert Camus hier anfĂ€ngt, dieses Erstaunen, das ist aber nicht nur die Frage nach dem Sinn der Arbeit, sondern die Frage nach dem Sinn des Lebens. Und tatsĂ€chlich muss man aus philosophischer Sicht die Frage stellen, ob sich ein Sinn der Arbeit ĂŒberhaupt finden lĂ€sst, wenn man sich nicht vorher Gedanken ĂŒber den Sinn seines Lebens gemacht hat. Albert Camus (1913â1960) hat zumindest als algerisch-französischer Schriftsteller und Philosoph ganze BĂŒcher und Novellen mit eben jener Frage gefĂŒllt: Kann es so etwas wie einen Sinn des Lebens geben?
«Ich sagte, die Welt sei absurd und ging damit zu rasch vor. (âŠ) diese Welt ist nicht vernĂŒnftig, das ist alles, was man von ihr sagen kann.» (Camus, 1997 [1942]: 28)
Genau diese Gedanken waren sein Ausgangspunkt. Die Welt erscheint uns ganz oft absurd. Sie erschliesst sich uns nicht in Grenzsituationen, in Krankheiten, in Trauer, im Verlust, und auch der Glaube oder die Religion können uns âseiner Meinung nach â nicht darĂŒber hinwegtĂ€uschen, dass immer wieder das Absurde aufblitzt und uns fragen lĂ€sst, wo hier eigentlich der Sinn liegt. Die Welt erscheint uns oft nicht vernĂŒnftig, sondern sinn- und vernunftwidrig.
Das Faszinierende am Denken von Camus ist es aber gerade, dass er hier nicht stehen bleibt, sondern weiterdenkt
und ausfĂŒhrt. Man dĂŒrfe die AbsurditĂ€t nĂ€mlich nicht leugnen, und man könne der Welt trotzdem einen Sinn zusprechen. Diesen Sinn muss man aber selbst gestalten, man muss es selbst in die Hand nehmen â dieses eigene Leben â, und dann kann man die AbsurditĂ€t auch ĂŒberwinden. Camus plĂ€diert also fĂŒr eine aktive, passionierte LebensfĂŒhrung. Kein Vertrauen an falsche Götter verschwenden, aber vielmehr sich selbst etwas zutrauen. Und dann kann man auch glĂŒcklich werden, wenn man diesen eigenen Sinn ĂŒber das Leben legt, denn GlĂŒck â so denkt Camus â, GlĂŒck muss man schon anstreben, wenn man Sinn sucht. Aber genau dieses GlĂŒck gibt es halt nie ohne die Erkenntnis der AbsurditĂ€t. GlĂŒck und AbsurditĂ€t sind gewissermassen zwei Seiten derselben Medaille:
«GlĂŒck und AbsurditĂ€t entstammen ein und derselben Erde. Sie sind untrennbar miteinander verbunden.» (Camus 1997 [1942]: 127)
Wenn wir diese Gedanken nun auf unsere Frage nach dem Sinn der Arbeit anwenden, dann sind wir schon einen ganzen Schritt weiter. Wir sind an dem Punkt angelangt, an dem es zu fragen gilt: Was macht uns eigentlich glĂŒcklich? Und jetzt werden viele von Ihnen wohl sagen: «Nein, meine Arbeit macht mich nicht glĂŒcklich. In meiner Arbeit finde ich kein GlĂŒck. Im Privaten schon, aber in der Arbeit nicht mehr.»
Camus wĂ€re mit solch einer Antwort von Ihnen nicht zufrieden. Er wĂ€re anderer Ansicht. Er hĂ€tte sogar eine ganz extreme Ansicht. Sie mĂŒssen ihm jetzt nicht recht geben. Aber er wĂ€re der Meinung, dass jede Arbeit glĂŒcklich machen kann, wenn man sie nur mit der rechten Haltung ausfĂŒhrt. Das illustriert er uns an seiner berĂŒhmten Geschichte von Sisyphos, er selbst nennt es den Mythos von Sisyphos. Sisyphos â so Camus â hatte sich in den Mythen des alten Griechenlandes gegen die Götter aufgelehnt. Er hatte ihre Geheimnisse preisgegeben und den Menschen gegen den Willen der altgriechischen Götter geholfen. Die Götter wollten ihn dafĂŒr bestrafen und verbannten ihn in die Unterwelt, um dort die sinnloseste Arbeit auszufĂŒhren, die man sich vorstellen kann. Sisyphos wird von den Göttern gezwungen, unablĂ€ssig einen immens schweren Stein auf einen HĂŒgel hinaufzuwĂ€lzen. Kurz bevor Sisyphos den HĂŒgel erreicht, rollt der Stein immer wieder runter â und so weiter, und so fort, bis in alle Ewigkeit. Das Sinnbild einer sinnlosen Arbeit.
«Darin besteht die ganze verschwiegene Freude des Sisyphos. Sein Schicksal gehört ihm. Sein Fels ist seine Sache.»

Nicht fĂŒr Camus. Camus skizziert seinen Sisyphos in einer interessanten Haltung. Er schreibt ihm drei Charaktereigenschaften zu, die ihn seine Arbeitsaufgabe meistern lassen: Auflehnung, Freiheit und Leidenschaft. Man mag ĂŒberrascht sein, hier von Auflehnung, Freiheit und Leidenschaft zu hören, in diesem aussichtslosen ArbeitsgefĂ€ngnis, aber Camus skizziert seinen fortweg arbeitenden Sisyphos folgendermassen: Seine ihm zugeschriebene Auflehnung bezieht sich bei Sisyphos nicht darauf, dass er sich irgendwie beschwert oder mit der Arbeit aufhören will, nein, er lehnt sich vielmehr dadurch auf, dass er sich weigert, seine Strafe als Strafe zu betrachten. Er identifiziert sich mit seinem Stein und macht den Stein zu seiner eigenen Sache. Durch diese Auflehnung erlangt Sisyphos seine Freiheit von den Göttern. Er akzeptiert sein Schicksal und ordnet sich nicht den Göttern unter. Er macht sich auch keine Hoffnung mehr, aber er strengt sich an â und zwar leidenschaftlich. Mit dem Vertrauen in seine eigenen FĂ€higkeiten schiebt er den Stein jedes Mal etwas besser auf den Gipfel hoch. Sein Schicksal ist seine Sache. Und das macht ihm Freude:
«Darin besteht die ganze verschwiegene Freude des Sisyphos. Sein Schicksal gehört ihm. Sein Fels ist seine Sache.»
(Camus 1997 [1942]: 127)
Vielleicht ist dieser Mythos des Sisyphos aus heutiger Sicht zu naiv, vielleicht zu romantisch, aber die Kernidee erinnert mich sehr an die Worte meiner damaligen Chefin. Mit Leidenschaft und Freiheit wollen wir die Welt jeden Tag etwas besser machen, auch wenn es uns manchmal wie eine Sisyphosarbeit erscheint. Und ich finde, dieser Gedanke lohnt sich. Denn egal, ob Generation X, Y oder ZÂ â, an etwas Leidenschaft im Leben kommt doch niemand vorbei.
Ich danke Josephine Kössler aus der Generation Z zur zkritischen Durchsicht dieses Textes. â
Referenzen:
â «Fehlzeiten-Report 2018. Sinn erleben â Arbeit und Gesundheit.» Hrsg.: Bernhard Badura, Antje Ducki, Helmut Schröder, Joachim Klose, Markus Meyer. Kapitel 6: Die Sinnsuche der Generation Y (Friedericke Hardering), S. 75-82: https://vdoc.pub/documents/fehlzeiten-report-2018-sinn-erleben-arbeit-und-gesundheit-69rem0c68eh0 (letzte Ansicht 25.01.23)
â Sternstunde Philosophie: «Quiet Quitting â Gut leben statt arbeiten?» https://www.srf.ch/play/tv/sternstunde-philosophie/video/quiet-quitting--gut-leben-statt-gut-arbeiten?urn=urn:srf:video:e7ac5c70-8c32-42f98b2c-a461725e4ca0 (letzte Ansicht 25.01.23)
â Albert Camus: «Der Mythos von Sisyphos.» Rowohlt 1997 (im Original 1942 bei Gallimard erschienen)
â Rouven Porz: «Zwischen Entscheidung und Entfremdung.» Mentis 2008.
Contribution Prof. Dr Rouven Porz Ethique médicale et formation médicale postgraduée, HÎpital universitaire de Berne
La question du sens du travail se pose probablement Ă toute personne en Ăąge de travailler au moins une fois dans sa vie et est donc Ă©galement transgĂ©nĂ©rationnelle. La recherche montre que les baby-boomers cherchent le sens de leur travail dans autre chose que les gĂ©nĂ©rations plus jeunes, comme la gĂ©nĂ©ration Z par exemple. Pour rĂ©pondre Ă la question du sens du travail, il convient dâabord de sâinterroger sur le sens de la vie. Quâest-ce qui donne un sens Ă notre vie et peut-ĂȘtre, en dâautres termes, quâest-ce qui nous rend heureux dans notre vie? Cet essai se penche sur la thĂ©orie de lâabsurde dâAlbert Camus et se demande si une vie sans sens vaut la peine dâĂȘtre vĂ©cue. La conclusion de Camus semble claire: il nâexiste pas de modĂšle gĂ©nĂ©ral que nous pourrions tous suivre et qui donnerait un sens Ă notre travail. Le monde semble souvent plutĂŽt dĂ©pourvu de raison et de sens. Pourtant, Camus montre, Ă travers le mythe de Sisyphe, comment mĂȘme le travail apparemment le plus insensĂ© peut avoir un sens pour lâindividu, si ce dernier est prĂȘt Ă adopter une certaine attitude vis-Ă -vis de son travail. Cette attitude consiste en la libertĂ©, la passion et la confiance en soi. â
«Rendre le monde meilleur» â le sens du travail
«Ich sagte, die Welt sei absurd und ging da mit zu rasch vor. (âŠ) diese Welt ist nicht vernĂŒnftig, das ist alles, was man von ihr sagen kann.»
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«Aufhebung des Kontrahierungszwangs fĂŒr Analysen gefĂ€hrdet die Versorgung»
Gegenvorschlag Kostenbremse / KVG Art. 37a
Vertragsfreiheit
Beitrag Dieter Burki, Vorstandsmitglied FAMH
Artikel 37a fordert die «Aufhebung des Kontrahierungszwangs fĂŒr Labore». Dies hĂ€tte zur Folge, dass jeder Arzt, der eine Analyse verschreibt, zunĂ€chst prĂŒft, ob sein Partnerlabor einen Vertrag mit der Versicherung des Patienten / der Patientin hat. Ist dies nicht der Fall, gibt es zwei unbefriedigende Alternativen:
1. dem Patienten die Analysen verweigern und ihn zu einem anderen Arzt oder an ein Labor schicken, mit welchem die Versicherung einen Vertrag hat;

2. die Analysen auf Kosten des Patienten durchfĂŒhren lassen.
Die FAMH bezog klar Stellung gegen Artikel 37a. Anders als der Nationalrat hat die stĂ€nderĂ€tliche Kommission SGK-S diesen Systemwechsel nun deutlich abgelehnt, weil er die Versorgung gefĂ€hrden wĂŒrde. Nun muss auch noch der StĂ€nderat selbst seiner Kommission folgen.
IVDR-Guidance MDCG
2023-1
Beitrag Prof. Dr. Dr. Michael Nagler, Chefredaktor «pipette»
Wichtige Spezifikationen zum Umgang mit In-house-Tests im Rahmen der neuen IVDR (EU) bzw. IvDV (Schweiz) wurden von dem nun erschienenen Guidance-Dokument der EuropĂ€ischen Kommission erwartet. Auch wenn diese Erwartungen nur teilweise erfĂŒllt wurden, können drei Punkte konkretisiert werden. (1) Die Gesundheitseinrichtung muss in ihrer Dokumentation begrĂŒnden, dass die spezifischen BedĂŒrfnisse der Patienten-Zielgruppe durch ein gleichwertiges, auf dem Markt befindliches Produkt nicht oder nicht mit dem entsprechenden Leistungsniveau erfĂŒllt werden können. (2) Produkte, die aus rein finanziellen Interessen und ohne klinisch relevante GrĂŒnde im eigenen Haus hergestellt werden, gelten nicht als In-houseTests. Aber, (3) Tests, die die Analyse von zwei oder mehr CE-markierten Analysen sinnvoll kombinieren und damit eine ĂŒbermĂ€ssige, manchmal schmerzhafte Probenentnahme bei Patienten vermeiden, können als Inhouse-Test angemeldet werden. sulm.ch/23/n1
Theranos
Erinnern Sie sich noch an Elisabeth Holmes und Theranos? Das Unternehmen wollte mit kompakten, automatisierten Point-of-Care-GerĂ€ten und geringsten Blutmengen Hunderte Parameter im Self-Testing-Verfahren zu Hause bestimmen. Der Marktwert des Unternehmens betrug zeitweise 10 Milliarden US-Dollar (2013/2014). Ausgesprochen lesenswert dazu sind die folgenden Texte (und nicht die kĂŒrzliche Berichterstattung ĂŒber das Gerichtsverfahren): (1) Die «New York Times» fasste den Einfluss von Elisabeth Holmes auf die Medien und die Berichterstattung ĂŒber das Silicon Valley zusammen: sulm.ch/23/n2 (2) Es gab tatsĂ€chlich eine Publikation, die die Performance des GerĂ€tes beschreibt, und diese wurde nicht zurĂŒckgezogen:  sulm.ch/23/n3 (3) Das Buch ĂŒber die Geschichte, das als PflichtlektĂŒre zur FAMH-Ausbildung gehören sollte: sulm.ch/23/n4
lâapprovisionnement»
Guide de lâIVDR MDCG 2023-1
Contribution Prof. Dr Dr Michael Nagler, rédacteur en chef «pipette»
Des spĂ©cifications importantes concernant le traitement des tests en interne dans le cadre de la nouvelle IVDR (UE) ou IvDV (Suisse) Ă©taient attendues du document de guidance de la Commission europĂ©enne qui vient de paraĂźtre. MĂȘme si ces attentes nâont Ă©tĂ© que partiellement satisfaites, trois points peuvent ĂȘtre concrĂ©tisĂ©s. (1) LâĂ©tablissement de santĂ© doit justifier dans sa documentation que les besoins spĂ©cifiques du groupe cible de patients ne peuvent pas ĂȘtre satisfaits par un produit Ă©quivalent disponible sur le marchĂ© ou ne peuvent pas ĂȘtre satisfaits avec le niveau de performance correspondant. (2) Les produits fabriquĂ©s en interne pour des intĂ©rĂȘts purement financiers et sans raisons cliniques pertinentes ne sont pas considĂ©rĂ©s comme des tests internes. Mais (3) les tests qui combinent judicieusement lâanalyse de deux ou plusieurs analyses marquĂ©es CE, Ă©vitant ainsi un prĂ©lĂšvement excessif et parfois douloureux chez le patient, peuvent ĂȘtre inscrits comme tests in-house.
sulm.ch/23/n5
Theranos
Vous souvenez-vous dâElisabeth Holmes et de Theranos? Lâentreprise voulait dĂ©terminer des centaines de paramĂštres dans le cadre dâune procĂ©dure dâautotest Ă domicile, Ă lâaide dâappareils point-of-care compacts et automatisĂ©s et de trĂšs faibles quantitĂ©s de sang. La valeur de marchĂ© de lâentreprise sâĂ©levait parfois Ă 10 milliards de dollars (2013/2014). Les textes suivants (et non le rĂ©cent compterendu de la procĂ©dure judiciaire) valent particuliĂšrement la peine dâĂȘtre lus: (1) Le New York Times a rĂ©sumĂ© lâinfluence dâElisabeth Holmes sur les mĂ©dias et la couverture mĂ©diatique de la Silicon Valley: sulm.ch/23/n6. (2) Il y a effectivement eu une publication dĂ©crivant la performance de lâappareil, et elle nâa pas Ă©tĂ© retirĂ©e: sulm.ch/23/n7. (3) Le livre sur lâhistoire qui devrait ĂȘtre une lecture obligatoire de la formation FAMH: sulm.ch/23/n8
Contre-proposition Frein aux coûts / LAMal art. 37a Liberté de contracter
Contribution Dieter Burki, membre du comité de la FAMH
Lâarticle 37a demande la «suppression de lâobligation de contracter pour les laboratoires». La FAMH a clairement pris position contre cet article. Contrairement au Conseil national, la commission du Conseil des Etats (CSSS-E) a clairement rejetĂ© ce changement de systĂšme, car il mettrait en danger les soins. Le Conseil des Etats lui-mĂȘme doit maintenant suivre sa commission.
Citation: «La suppression de lâobligation de contracter pour les analyses met en danger lâapprovisionnement.»
«La suppression de lâobligation de c ontracter pour les analyses met en danger
Finanzierung von Laborleistungen
Fridolin Marty, Leiter Gesundheitspolitik von economiesuisse

Die KĂŒrzung der Tarife fĂŒr Laborleistungen um 10 Prozent hat die medizinischen Labore in der Schweiz verunsichert. Wir diskutieren mit Fridolin Marty, Gesundheitsökonom bei economiesuisse, wie die medizinischen Labore eigentlich finanziert werden sollten.
MN: Die medizinischen Labore wurden im vergangenen Jahr aufgeschreckt durch die KĂŒrzung aller Labortarife um 10 Prozent, die das EDI trotz weit fortgeschrittener Entwicklung eines neuen Tarifmodells eingefĂŒhrt hat. Ist das eine adĂ€quate Massnahme, um Versorgungssicherheit, -qualitĂ€t und -kosten zu verbessern?
FM: Ich möchte zunÀchst eine andere Frage beantworten: Wieso die Labore und nicht andere Leistungen? Um das zu erklÀren, hilft das Bild des Betrunkenen, der den verlore -
nen AutoschlĂŒssel unter einer Laterne sucht â obwohl er ihn 30 Meter daneben verloren hat. Genauso ist es mit dem Labor und den Medikamenten. Diese Massnahme betrifft Laboranalysen und Medikamente, weil es die einzigen transparenten Bereiche im KVG sind. Wir wissen genau, welche Analysen in welchen Mengen durchgefĂŒhrt werden, wie viel diese kosten und was diese fĂŒr einen Nutzen haben. Warum kĂŒrzen Parlament und Verwaltung, die ja die konsequente Meinung vertreten, dass das alles viel zu teuer ist, nicht auch in anderen Bereichen? Weil da nicht so viel Licht ist. Die Labore waren die zweiten Opfer nach den Medikamenten. Dort gibt es dreijĂ€hrliche Sparrunden. Und jetzt zu der ökonomischen Frage der ZweckmĂ€ssigkeit der KĂŒrzungsmassnahme. Jedes Produkt hat eine spezifische Verteilung bezĂŒglich Kosten und Nutzen. Es kann nicht sein, dass das bei allen Laboranalysen identisch ist. Die 10 Prozent sind daher ein klassischer politischer Kompromiss, der niemandem wehtun soll. Meine Antwort auf Ihre Frage ist eindeutig, dass diese «RasenmĂ€her-Methode» ĂŒberhaupt keinen Sinn ergibt und dass sie zu weiteren Verzerrungen fĂŒhren wird. FĂŒr das Vertrauen gegenĂŒber den Partnern in der Branche ist das Gift. Das ist, wie wenn der Lehrer sagt, dass jetzt alle
nachsitzen mĂŒssen, weil ein SchĂŒler nicht mitmacht.
MN: Bei der KĂŒrzung der Tarife wurde eine wichtige Position ausgenommen, das Praxislabor beim Hausarzt. Das macht etwa 40 Prozent der gesamten Laborkosten aus. Im Vergleich zum zentralisierten Labor ist es teurer, viel weniger reguliert â und meist mit niedrigerer QualitĂ€t. Das Argument war, dass man die finanzielle Situation der Praxen nicht verschlechtern wollte.
FM: Das ist aus meiner Sicht eine fragwĂŒrdige Massnahme. Erstens handelt es sich auch hier um die «RasenmĂ€her-Methode»: Die Versorgung und die konkrete QualitĂ€t einer Analyse wurden nicht berĂŒcksichtigt. Das ist ein unschönes Signal fĂŒr QualitĂ€tsanstrengungen. Zweitens bevorzugt und subventioniert man hier eine einzelne Berufsgruppe. Das ist schlecht fĂŒr den Strukturwandel. Allerdings sollten zeitkritische Analysen in der Grundversorgung durchgefĂŒhrt werden können, und diese sollen auch entsprechend abgegolten werden. Mit «zeitkritisch» meine ich, wenn das Resultat medizinisch schnell verfĂŒgbar sein muss, oder wenn es sinnvoll ist, das Resultat sofort zu wissen, damit es keine Doppelspurigkeit gibt (wie bspw. eine zusĂ€tzliche Konsultation).
Prof. Dr. Dr. Michael Nagler, Chefredaktor «pipette»«Der öffentlich finanzierte Teil unseres Gesundheitssystems ist immer grösser geworden. Das fĂŒhrt zu p olitischen Eingriffen, die schlecht fĂŒr das System sind.»
MN: Das reisst auch das Thema der Anreize an. Wenn ich ein Praxislabor habe, dann werde ich bemĂŒht sein, möglichst viele Laboranalysen zu machen. Genauso wie ich mit einer Praxisapotheke bemĂŒht sein werde, möglichst viele und vor allem die alten Medikamente abzugeben.
FM: Ăkonomisch gehen wir von dynamischen Prozessen aus, die zu optimalen Versorgungsstrukturen fĂŒhren. Am Beispiel der Labore: GrundsĂ€tzlich sollte zwischen dem Praxislabor und anderen Laboren nicht unterschieden werden. So wĂŒrden die HausĂ€rzte mit der Zeit diejenigen Analysen den professionellen Laboren ĂŒbergeben, die man qualitativ nicht so gut selbst machen kann und die nicht zeitkritisch sind. In der Produktionskette fĂŒhrt das zu effizienteren Lösungen. Die obigen Massnahmen sind deshalb schlecht fĂŒr die QualitĂ€t und schlecht fĂŒr die Kosten. Hinzu kommt, dass es auch versorgungstechnisch schlecht ist. Man sollte die Leistungen dort erbringen, wo es effizient und effektiv ist. Je grössere Mengen man hat, desto einfacher ist es beispielsweise, KapazitĂ€tsprobleme zu lösen. Das machen sogar die Bauern, indem sie die MĂ€hdrescher gegenseitig ausleihen. Es ergibt keinen Sinn, dass jeder einen eigenen MĂ€hdrescher hat. Allerdings hat jeder Bauer eigene GerĂ€te fĂŒr spezifische Arbeiten. Auf die Labore umgemĂŒnzt wĂ€ren dies die zeitkritischen Analysen.

MN: Diese Anreize bestehen natĂŒrlich auch im Spital. Je mehr Laboranalysen wir im Jahr machen, desto mehr erwirtschaften wir fĂŒr das Spital und umso zufriedener sind unsere Chefs.
FM: Ja genau. Auch bei den SpitĂ€lern ist das eine Frage der optimalen Tarifgestaltung, bei der es zwei Grundprinzipien gibt. Das eine ist der «fit»: Wie gut bildet der Tarif die effektiven Kosten des Anbieters ab? Und da sind Einzelleistungstarife sehr gut. Genau das, was ich mache, bekomme ich auch. Das zweite Grundprinzip sind Pauschalen, die besser sind im Hinblick auf die «power». Hier ist man weniger geneigt, viele Analysen zu machen, denn der Tarif bleibt gleich hoch. DafĂŒr gibt es einen Kostensparanreiz. Einzelleistungstarife fĂŒhren daher tendenziell zu einer Ăberversorgung, Pauschalen zu einer Unterversorgung. Es gibt keinen optimalen Tarif. Aber ich vermute, im Labor wĂŒrden gewisse Pauschalierungen Kosten sparen, ohne die Versorgung zu gefĂ€hrden, wenn man es clever machen wĂŒrde.
MN: Unterversorgung und Ăberversorgung können also gleichzeitig vorliegen?
FM: GrundsĂ€tzlich schon. Der TARMED ist ein gutes Beispiel fĂŒr Ăber- und Unterversorgung. Als Einzelleistungstarif begĂŒnstigt er eine tendenzielle Ăberversorgung. Wegen seiner veralteten Tarifstruktur ist auch mit Unterversorgung zu rechnen. Deshalb wĂ€re es wichtig, den neuen TARDOC einzufĂŒhren.
MN: Aber der Kern ist, dass man die Tarifierung gut macht, damit es nicht zu einer Ăber- oder Unterversorgung kommt.
FM: Genau, man sollte dafĂŒr das «Pareto-Prinzip» anwenden. Die seltenen Analysen sollte man am besten einzeln abrechnen. Hier wĂ€ren Pauschalierungen zu aufwendig und aufgrund der breiten Kostenverteilung nicht sinnvoll. FĂŒr Pauschalen eignen sich dagegen hĂ€ufige Analysen. Hier ist die Kostenverteilung schmal. Das hat auch den Vorteil, dass man bei hĂ€ufigen Eingriffen Versorgungsforschung machen kann, was bei Pauschalierun-
gen wegen der allfÀlligen Unterversorgung nötig ist.
MN: FĂŒr die Verhandlungen braucht es natĂŒrlich ehrliche Verhandlungspartner auf beiden Seiten.
FM: Ja natĂŒrlich. Das ist in letzter Zeit ein Problem. Beide Partner mĂŒssen nicht nur auf die eigenen Interessen schauen, sondern auch auf die Versorgung. Es sollte eine kostengĂŒnstige Versorgung angestrebt werden, mit der alle gut leben können. Ein Gegenentwurf dazu hat der Bund geliefert mit seinem «RasenmĂ€her-Eingriff» von minus 10 Prozent.
MN: In dieser Situation fragt man sich, ob die Politik ĂŒberhaupt in der Lage ist, die Kosten zu senken?
FM: Die Politik muss den Finanzierungsrahmen definieren und nicht die Kosten festlegen, weil man die optimale Höhe der Kosten nicht kennt. Die
Finanzierung (öffentlich/privat) könnte bei 70/30 liegen wie heute oder bei 50/50 wie im Jahr 1985. Das sind politische Entscheide, die man festlegen kann. Je höher der öffentliche Anteil, desto mehr mischt sich die Politik ins Gesundheitswesen ein. 10 Prozent tiefere Preise im Labor ist ein typischer politischer Entscheid, der die Effizienz, die QualitĂ€t und die Versorgung ignoriert. Eingriffe in der Finanzierung ergeben politisch Sinn. Wie viel zahlt der Bund, wie viel die Kantone und wie viel die Einzelnen? Dann lassen wir das System mit der Tarifpartnerschaft laufen. Politische Eingriffe in die Medizin sind praktisch immer schlecht. Das ist meine Ăberzeugung.
MN: Die Bevölkerung will als oberstes Primat ja eine leistungsfÀhige Gesundheitsversorgung und eine freie Wahl von Arzt und Therapie?
FM: Das wĂŒrde ich bejahen.
MN: Das Gegenteil wÀre, dass die Kosten das oberste Primat sind. Dann muss man die Leistungen limitieren.
FM: Genau. Das ist der Vorschlag der Mitte-Initiative, und das ist aus meiner Sicht das Pferd von hinten aufgezÀumt.
MN: Und dann mĂŒsste man sagen, wo man limitiert?
FM: Man will festlegen, wie hoch die optimalen Kosten sind. Ich weiss nicht mal von mir, was die optimale medizinische Versorgung ist, wieso soll es dann der Bundesrat vom ganzen Land wissen? Dann gibt es einen politischen Basar vom Schlimmsten, bei dem jene gewinnen werden, die das beste Lobbying haben. Die Branchen beginnen in Lobbying zu investieren anstatt in gute Versorgungsforschung oder gute Produkte und gute Dienstleistungen. â
Financement des services de laboratoire

Interview Prof. Dr Dr Michael Nagler, rédacteur en chef «pipette»
La rĂ©duction de 10 % des tarifs des prestations de laboratoire a plongĂ© les laboratoires mĂ©dicaux suisses dans lâincertitude. Nous discutons avec Fridolin Marty, Ă©conomiste de la santĂ© chez Economiesuisse, de la maniĂšre dont les laboratoires mĂ©dicaux devraient en fait ĂȘtre financĂ©s.
La partie de notre systÚme de santé financée par les pouvoirs publics est devenue de plus en plus importante. Cela conduit à des interventions politiques qui sont mauvaises pour le systÚme.
LâannĂ©e derniĂšre, les laboratoires mĂ©dicaux ont Ă©tĂ© effrayĂ©s par la rĂ©duction de 10 % de tous les tarifs de laboratoire. Pourquoi les laboratoires? Ces mesures concernent les analyses de laboratoire et les mĂ©dicaments, car ce sont les seuls domaines transparents de la LAMal. De plus, la rĂ©partition des coĂ»ts et des bĂ©nĂ©fices nâest pas la mĂȘme pour toutes les analyses de laboratoire. Cette mesure nâa donc aucun sens et entraĂźnera de nouvelles distorsions. La tarification devrait inclure un mĂ©lange bien pensĂ© de forfaits et de prestations individuelles afin dâĂ©viter les sur- et sous-utilisations. Il est Ă©galement important que les politiques repensent le financement et non les coĂ»ts. Une rĂ©partition public/ privĂ© de 50/50 pourrait ĂȘtre une solution judicieuse. Sinon, il faudrait limiter les prestations ou dĂ©finir un «niveau de coĂ»ts optimal». Les deux sont difficilement rĂ©alisables. â


Psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz
«HĂ€tte ich nur mal was gesagt.» Psychologische Sicherheit bedeutet fĂŒr Mitarbeiter in Teams und Organisationen, gefahrlos interpersonelle Risiken eingehen zu können, Kritik zu ĂŒben, abweichende Meinungen zu Ă€ussern, ungewöhnliche Ideen einzubringen und andere um UnterstĂŒtzung bitten.
Beitrag Rudolf Wartmann, Consultant HealthCare, Wettingen

Trauen Sie sich, an Ihrem Arbeitsplatz Kritik zu ĂŒben und abweichende Meinungen zu Ă€ussern? Passiert es oft, dass Ihre Arbeitskollegen ungewöhnliche Ideen einbringen oder andere um UnterstĂŒtzung bitten? Herzlichen GlĂŒckwunsch, dann arbeiten Sie an einem Ort, an dem es psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz gibt. Psychologische Sicherheit ist einer der zentralen Faktoren fĂŒr eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Team und fĂŒhrt zu KreativitĂ€t, Innovation und ProduktivitĂ€t.
Was ist psychologische Sicherheit?
Es ist die gemeinsame Ăberzeugung, sich in einer Umgebung zu befinden, in der zwischenmenschliche Risiken eingegangen werden können. Eine Umgebung, in der man Hilfe erbitten, Fehler zugeben oder ein Projekt kritisieren
kann. Nicht gemeint ist eine WohlfĂŒhlumgebung, in der sich alle dauernd auf die Schulter klopfen (Amy Edmondson).
Jedoch gibt es in vielen Unternehmen eine AtmosphĂ€re voller negativer Energie, Unzufriedenheit, Misstrauen usw. Was sind die Auswirkungen? Gute Leistungen der Mitarbeiter:innen nehmen kontinuierlich ab, sie beschweren sich oft, haben innerlich gekĂŒndigt oder verlassen das Unternehmen. Eine hohe Fluktuationsrate ist ein ernstzunehmendes Warnsignal. Wichtige GrĂŒnde sind mangelnde Anerkennung, fehlendes Lob und keine Fehlerkultur. Ăngste werden geschĂŒrt, und es gibt eine autokratische Hierarchie. Unternehmensziele und -werte existieren nicht oder werden schlecht kommuniziert. RivalitĂ€ten zwischen FĂŒhrungskrĂ€ften finden auf allen Hierarchieebenen statt.
Wie erreicht man eine psychologische Sicherheit?
«Mit Akzeptanz!» Das Top-Management von Unternehmen erkennt leider oft erst spĂ€t, dass es ein Problem mit seiner Kultur gibt. Die Mitarbeitenden merken es oft viel schneller, wenn die offiziellen Werte und Leitbilder nicht mehr mit der Kultur ĂŒbereinstimmen, in der sie gerne leben und arbeiten möchten. Wichtig ist die Ursachenforschung, man muss zuerst aufspĂŒren, was schieflĂ€uft. Leider sind oft FĂŒhrungskrĂ€fte nicht sehr empfindsam, wenn es darum geht, GefĂŒhle der Mitarbeitenden und kulturelle Hindernisse zu verstehen. DafĂŒr gibt es einen einfachen Weg: Die Mitarbeitenden fragen, idealerweise in direkten GesprĂ€chen. In Fokusgruppen können sich Mitarbeitende treffen, um die wichtigsten Probleme zu analysieren und zu diskutieren. Dieser VerĂ€nderungsprozess trĂ€gt dazu bei, Vertrauen und Engagement aufzubauen. Ziel ist: Jedes Mitglied fĂŒhlt sich gehört und gesehen und kann ohne Bedenken vor negativen Konsequenzen seine Meinung Ă€ussern.
Wie entsteht psychologische Sicherheit in Teams?
⹠Sich offen Àussern, d.h., die eigene Meinung Àussern können
âą Jede:r spricht gleich viel
⹠Um Hilfe nachsuchen; das gemeinsame «Wir» in einem Team aufbauen
âą Soziale Empathie muss vorhanden sein
âą Aus Fehlern lernen. Fehler klar offenlegen und besprechen
⹠Individuelle StÀrken, Talente und FÀhigkeiten werden geschÀtzt

âą Gegenseitige WertschĂ€tzung bereitet den Boden vor fĂŒr die psychologische Sicherheit
âą Psychologische Sicherheit muss bei jedem Einzelnen geschehen
sulm.ch/23/h1
Quellen: Psychologische Sicherheit; Ina Goller und Tanja Lauffer; Springer-Gabler Verlag 2018.
THINK AGAIN; Die Kraft des flexiblen Denkens von Adam Grant; Piper Verlag 2022. â
Sécurité psychologique sur le lieu de travail
«La sĂ©curitĂ© psychologique est la conviction partagĂ©e de se trouver dans un environnement oĂč les risques interpersonnels peuvent ĂȘtre pris.»
Osez-vous Ă©mettre des critiques et exprimer des opinions divergentes sur votre lieu de travail? Il arrive souvent que vos collĂšgues de travail proposent des idĂ©es inhabituelles ou demandent le soutien des autres? FĂ©licitations, vous travaillez dans un endroit oĂč la sĂ©curitĂ© psychologique est assurĂ©e sur le lieu de travail. La sĂ©curitĂ© psychologique est lâun des facteurs-clĂ©s dâune collaboration rĂ©ussie au sein dâune Ă©quipe et conduit Ă la crĂ©ativitĂ©, Ă lâinnovation et Ă la productivitĂ©. Cependant, dans de nombreuses entreprises, il existe une atmosphĂšre pleine dâĂ©nergie nĂ©gative, de mĂ©contentement, de mĂ©fiance, etc. Quelles en sont les consĂ©quences? Les bonnes performances des collaborateurs diminuent continuellement, ils se plaignent souvent, ont dĂ©missionnĂ© intĂ©rieurement ou quittent lâentreprise. Comment obtenir une sĂ©curitĂ© psychologique? «Avec acceptation»! Il est important de rechercher les causes. Pour cela, il existe un moyen simple: demander aux collaborateurs, idĂ©alement lors dâentretiens directs. Lâobjectif est le suivant: chaque membre se sent Ă©coutĂ© et vu et peut exprimer son opinion sans craindre de consĂ©quences nĂ©gatives. â
«Psychologische Sicherheit ist die gemeinsame Ăberz eugung, sich in einer Umge bung zu befinden, in der zwischenmenschliche R isiken eingegangen werden können.»

«Wir entwickeln die Ausbildungsprogramme weiter.»
Karin Volken, Leiterin Biomedizinische Analytik, ZLM / Insel Gruppe AG, ist die Schweizer labmed-Delegierte bei der «European Association of Biomedical Scientists».
«Auch wenn Helsinki im November ein malerischer Ort ist, geht es mir nicht um das Reisen. Im Grunde fĂŒhre ich meine Arbeit auf europĂ€ischer Ebene fort â es ist erstaunlich, wie sich die Probleme in allen LĂ€ndern Ă€hneln.
Wir stĂ€rken die Rolle der Professionals, suchen nach Lösungen fĂŒr den FachkrĂ€ftemangel und entwickeln die Ausbildungsprogramme weiter. Im Gegensatz zu anderen Gesundheitsberufen werden die BMA in der öffentlichen Diskussion schlecht wahrgenommen. Wenn sich die 21 Mitgliedstaaten auf europĂ€ischer Ebene vernetzen, dann hilft es uns auch fĂŒr die politische Diskussion in der Schweiz. Gerade als Nicht-EU-Land mĂŒssen wir hier unsere Interessen vertreten.»
Que fait la dĂ©lĂ©guĂ©e su isse de labmed auprĂšs de lâEuropean Association of Biomedical Scientists?
Karin Volken, responsable des analyses biomĂ©dicales, ZLM/Insel Gruppe AG: « MĂȘme si Helsinki est un endroit pittoresque en novembre, mon but nâest pas de voyager. En fait, je poursuis mon travail au niveau europĂ©en â il est Ă©tonnant de voir Ă quel point les problĂšmes se ressemblent dans tous les pays. Nous renforçons le rĂŽle des professionnels, cherchons de s solutions au manque de personnel qualifiĂ©, et dĂ©veloppons les programmes de formation. Contrairement Ă dâautres professions de santĂ©, les TAB sont mal perçu(e)s dans le dĂ©bat public. Si les 21 Etats membres se mettent en rĂ©seau au niveau europĂ©en, cela nous aidera aussi dans le dĂ©bat politique en Suisse. Câest justement en tant que pays non membre de lâUE que nous devons dĂ©fendre nos intĂ©rĂȘts.»

Hören und lesen
Wie wird man Opfer einer betrĂŒgerischen akademischen Fachzeitschrift?
Sogenannte «predatory journals» locken mit Versprechungen, die aus der Perspektive eines rationalen Peer-Review nicht erklÀrbar sind: kurze Reviewzeiten, hohe Akzeptanzraten und schnelle Publikation. Wie man diese erkennt und sich dagegen wappnet, erklÀrt ein interessanter Artikel.
Zum Artikel: sulm.ch/23/i2
Wissenschaftlicher Betrug in Publikationen von NobelpreistrÀger?

Wissenschaftlicher Betrug macht auch vor den renommiertesten Akademikern nicht halt. Gregg Semenza ist NobelpreistrĂ€ger 2019 und einer der wichtigsten Wissenschaftler im Bereich der Sauerstoffregulation. Er hat mehr als 9 Millionen USDollar an NIH-Grants erhalten. Nun wurden vier Publikationen mit mehr als 750 Zitaten aufgrund von Zweifeln an Abbildungen zurĂŒckgezogen.

DĂŒnnbrettbohrer nerven
Haben Sie auch solche Kollegen? Die mit viel pseudointellektuellem Gerede beeindrucken wollen? Haben Sie auch einen Chef, der dem Kollegen das auch noch abnimmt? Dabei ist es gar nicht so schwierig, solches Gerede zu entlarven und mit diesen Kollegen umzugehen.
Zum Artikel: sulm.ch/23/i3
Zum Artikel: sulm.ch/23/i1
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Ecouter et lire
Anerkanntes ServiceCenter und zuverlÀssige Mikropipetten
Fraude scientifique dans les publications de lauréats du prix Nobel?

La fraude scientifique nâĂ©pargne pas les universitaires les plus prestigieux. Gregg Semenza, laurĂ©at du prix Nobel 2019, est lâun des scientifiques les plus importants dans le domaine de la rĂ©gulation de lâoxygĂšne. Il a reçu plus de 9 millions de dollars de subventions des NIH. Or, quatre publications contenant plus de 750 citations ont Ă©tĂ© retirĂ©es en raison de doutes sur des illustrations. sulm.ch/23/i4
Comment ĂȘtre victime dâune revue acadĂ©mique frauduleuse?
Les soi-disant «predator journals» attirent les lecteurs avec des promesses qui ne sont pas explicables dans la perspective dâune Ă©valuation rationnelle par les pairs: temps de rĂ©vision courts, taux dâacceptation Ă©levĂ©s et publication rapide. Un article intĂ©ressant explique comment les reconnaĂźtre et sâen prĂ©munir: sulm.ch/23/i5
Les perceurs de planches fines agacent Avez-vous aussi des collĂšgues de ce genre?
Qui veulent impressionner avec beaucoup de discours pseudo-intellectuels? Avezvous aussi un chef qui prend le collĂšgue au mot? Pourtant, il nâest pas si difficile de dĂ©masquer ce genre de discours et de gĂ©rer ces collĂšgues. sulm.ch/23/i6
Ob Standardreparatur oder Service gemĂ€ss GLP-Anforderungen, das Socorex Service-Center in Ecublens (Kanton Waadt) bietet zuverlĂ€ssige Wartungen und Kalibrationen fĂŒr Pipetten und Dispenser aller Marken an.
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Telefon +41 21 651 6000 socorex@socorex.com www.socorex.com
Mehr Informationen zum Socorex ServiceCenter und zu der gesamten Liquid-Handling-Produktepalette finden Sie hier: socorex.com/de/labor
Vorschau Feedback
Labororganisation
Wie sollen wir die medizinischen Labore organisieren? Wir sind mit Herausforderungen konfrontiert, die es in diesem Ausmass noch nie gegeben hat: ArbeitskrÀftemangel, finanzieller Druck, zunehmende Regulierung. Der technologische Wandel erfordert zudem erhebliche Investitionen und VerÀnderungen im Hinblick auf Automatisierung und Digitalisierung. Das erfordert eine Organisation, mit der wir diese Herausforderungen meistern können. Die nÀchste «pipette» wird sich diesem Thema widmen.
Organisation du laboratoire
Comment organiser les laboratoires mĂ©dicaux? Nous sommes confrontĂ©s Ă des dĂ©fis dâune ampleur inĂ©galĂ©e: pĂ©nurie de main-dâĆuvre, pression financiĂšre, rĂ©glementation croissante. LâĂ©volution technologique exige en outre des investissements et des changements considĂ©rables en termes dâautomatisation et de numĂ©risation. Cela nĂ©cessite une organisation qui nous permette de relever ces dĂ©fis. La prochaine «pipette» sera consacrĂ©e Ă ce sujet.
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Herausgeberin: SULM â Schweizerische Union fĂŒr Labormedizin, c/o Solothurner SpitĂ€ler, Labormedizin, SchöngrĂŒnstrasse 36A 4 5 00 Solothurn Tel. 032 627 31 21, philipp.walter@spital.so.ch, sulm.ch
Chefredaktion: Prof. Dr. Dr. Michael Nagler, c/o Inselspital, Zentrum fĂŒr Labormedizin, 3010Â Bern
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Cover: Was ist Arbeit? Einen Job zu haben, um vom Ertrag leben zu können? Oder geht es um «Purpose», um die Sinnhaftigkeit im alltÀglichen Tun? (Bildquelle: unsplash.com).
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