Ein Sturm wĂŒtet vor Kreta und zwingt den aus dem trojanischen Krieg heimkehrenden König Idomeneo zu einem verhĂ€ngnisvollen Versprechen: die Opferung seines Sohnes Idamante fĂŒr den erzĂŒrnten Meeresgott Neptun. Der Sturm, den Mozarts Musik so eindringlich heraufbeschwört, tobt nicht nur auf dem Meer, sondern in allen Figuren der Oper. Ob Vater und Sohn, ob die beiden auswĂ€rtigen Königstöchter Ilia und Elettra, die nach dem traumatisierenden Krieg auf bessere Tage hoffen â sie alle sind Natur- wie GefĂŒhlsgewalten hilflos ausgeliefert. So eröffnet »Idomeneo«, der die totgeglaubte Gattung der Opera seria rundum erneuerte, die Reihe von Mozarts Opern der Reifezeit. 1781 als Auftragswerk fĂŒr das vorzĂŒgliche Ensemble des MĂŒnchner Residenztheaters entstanden, konnte der 25-jĂ€hrige fĂŒr sein umfangreichstes und ambitioniertestes Werk musikalisch aus dem Vollen schöpfen. Sein Ehrgeiz bedingte eine exzeptionelle Partitur: mit anspruchsvollen Arien, differenzierten RollenportrĂ€ts, einem virtuosen Orchesterpart und einigen groĂen Chorszenen, die zu den beeindruckendsten in Mozarts Schaffen gehören. Idomeneo