Produkt 7/2022

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EMA

h c i l n ö s r e p z n a g HEFT-TH

DIE FMC

G -B R A N

Christina Meinl schickt im Kaffeehaus schon mal eine Tasse zurĂŒck, wenn die QualitĂ€t nicht passt.

CHE

Wir haben zahlreiche Maßnahmen zur Reduktion von Ressourcen in Produktion und Logistik gesetzt. Wir arbeiten an Zero-Waste Konzepten. Unsere heimkompostierbaren Kaffeekapseln werden noch dieses Jahr auf den Markt kommen. Und das alles unter der PrĂ€misse höchste QualitĂ€t anzubieten.

Kaffee in der DNA

Mit Christina Meinl fĂŒhrt eine echte Meinl die Wiener Traditionsrösterei. Fast wĂ€re aber alles ganz anders gekommen, erzĂ€hlt sie uns im Interview, zunĂ€chst war da die Medizin und erst dann der Kaffee.

PRODUKT: Sie tragen einen in Wien großen Namen, sagen Sie uns dennoch bitte kurz, wer ist Christina Meinl? Meinl: Ich wurde 1978 in Wien geboren. Habe medizinische Mikrobiologie und im Anschluss Medizin an der UniversitĂ€t Wien studiert. Mein besonderes Interesse galt immer der Infektiologie. Ein Fachgebiet, das ich auch im Wiener St. Anna Kinderspital weiterverfolgt habe. Dann musste ich eine Entscheidung treffen. Medizin oder Kaffee. Ich bin mit Kaffee aufgewachsen, dieser einzigartige Duft, diese Vielfalt an Aromen haben mich schon immer fasziniert. Kaffee vereint so viele Menschen auf der Welt. Es ist ein wunderbares und einzigartiges GetrĂ€nk. Heute weiß ich, eigentlich war mein Weg vorbestimmt. PRODUKT: Liegt Ihnen das Thema Kaffee also einfach in den Genen? Meinl: Ja, so kann man das sagen. Ich stehe fĂŒr Kaffee in der fĂŒnften Generation der Familie Julius Meinl. Kaffee ist in meiner DNA, ist meine Leidenschaft. Mein persönliches Anliegen ist es, die traditionsreiche Wiener Kaffeekultur mit neuen Entwicklungen am Kaffeemarkt zu verbinden. Eine Philosophie, die wir heute bereits bei Julius Meinl leben.

PRODUKT: Filter, Kapsel, Vollautomaten oder SiebtrĂ€ger – was benutzen Sie daheim? Und wie sieht Ihr ganz persönlicher Kaffeekonsum aus?

gen werden: den Unternehmen, aber auch den Kaffeegenießer:innen. Nachhaltigkeit wird oft auf eine ressourcenschonende Produktion reduziert. Das ist wichtig, keine Frage, daran arbeiten wir, das zĂ€hlt zu unseren höchsten PrioritĂ€ten. Es geht aber auch um ethische, menschliche, soziale Fragen, um Diversity entlang der Wertschöpfungskette. Hier besteht großer Bedarf fĂŒr VerĂ€nderung. KleinbĂ€uer:innen brauchen unsere UnterstĂŒtzung, aber auch die zahlreichen Frauen, fĂŒr die der Kaffeeanbau Grundlage fĂŒr ein selbststĂ€ndiges und eigenbestimmtes Leben ist. Beispiele gibt es genug. PRODUKT: Und welche dieser Punkte stehen bei Ihnen im Unternehmen ganz oben auf der To Do-Liste? Meinl: Ich setze ganz klar auf beste QualitĂ€t und nachhaltige Herstellung. Wir forcieren den direkten und zertifizierten Einkauf sowie Projekte am Ursprung wie „Colombian Heritage“.

Meinl: FĂŒr mich beginnt mein Tag mit einer Tasse Kaffee und er endet damit. Dazwischen gibt es natĂŒrlich auch den einen oder anderen Kaffee. Ich liebe Kaffee in jeder Form. Nur bei der QualitĂ€t mache ich keine Kompromisse. Zu Hause, wenn es schnell gehen soll, einen Espresso aus dem SiebtrĂ€ger, oder, wenn mehr Zeit ist, gieße ich meinen Kaffee sehr gerne selbst auf oder die Frenchpress kommt zum Einsatz. PRODUKT: Ihr Familienname ist auch Markenname – was bedeutet der Name fĂŒr Sie ganz persönlich? Meinl: Kompromisslose QualitĂ€t PRODUKT: Wenn man Sie als Gast in einem Kaffeehaus hat, kann es dann passieren, dass Sie einen Kaffee zurĂŒckschicken, weil er nicht ordentlich zubereitet ist? Meinl: NatĂŒrlich. Wenn ich den Kaffee nicht zurĂŒckschicke, nehme ich dem Gastronomen die Möglichkeit, sein Angebot zu verbessern. Und wie sagt ein Sprichwort so schön: „Das Leben ist zu kurz, um schlechten Kaffee zu trinken.“ PRODUKT: Lieben Dank fĂŒr das GesprĂ€ch!

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PRODUKT: Sie waren auch PrĂ€sidentin der Speciality Coffee Association und haben sich hier insbes. fĂŒr mehr Nachhaltigkeit und Ethik eingesetzt. Welche Punkte sind fĂŒr Sie hier persönlich die wichtigsten? Meinl: Eine nachhaltige Verbesserung der Wertschöpfungskette muss von allen getra-

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Christina Meinl und Thomas Meinl senior kĂŒrzlich bei der 160-Jahre-Feier des Unternehmens.

Food

Die Julius Meinl-Rösterei in Wien im 17. Bezirk – hier ist sie heute noch.

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