28 | 20.9.2021 | HERBSTGENUSS
Erich Meier hat den Anspruch, auch in einem durchzogenen Jahr einen guten Wein zu machen.
«Die QualitÀt meines Weins entsteht auf dem Feld.» Erich Meier Winzer
Nur eine Chance im Jahr Erich Meier geht momentan tĂ€glich durch seine Rebberge in Uetikon am See ZH und kontrolliert, ob die Trauben bald erntereif sind. Der Winzer erzĂ€hlt, warum er im Herbst vier Kilo Gewicht verliert und wie eine Ernte ablĂ€uft. Text: Lisa Stutzâ Bild: Jorma MĂŒller
«Das muss weg», sagt Erich ÂMeier gutgelaunt und schneidet das Blatt ab, das Schatten auf eine noch nicht reife Traube wirft. Der 47-jĂ€hrige Winzer geht durch die Reben und setzt seine Schere hier und da an, um seine Trauben bestmöglich auf die baldige Ernte vorzubereiten. Es war ein schwieriges Jahr. ÂZuerst der SpĂ€tfrost, Ende Juni zweimal Hagel, die Monate Juni und Juli fielen ins Wasser, kein richtiger Sommer â «es gibt Âeinen Winzerjahrgang», sagt Meier. Will heissen: Die QualitĂ€t des Weins ist nun von der Qua litĂ€t des Winzers, also von seinem Können, abhĂ€ngig. Und der Herbst ist hierbei die heisse Phase. Auf Meiers sieben Hek taren voller Rebstöcke findet im September der sogenannte Farbumschlag statt â die grĂŒnen ÂBeeren verwandeln sich in gelbe und rote. Erich Meier muss Âkontrollieren, ob alle die Farbe gewechselt haben und die noch grĂŒnen Beeren abschneiden, Âdamit die Trauben bei der Ernte möglichst homogen sind. Diese startet um den 25.âSeptember, je nachdem, was Meiers Erfahrung und BauchgefĂŒhl und der Test im hauseigenen Labor sagen. Ăber Whatsapp schreibt der Winzer seine Erntehelfer an. Zwei Tage spĂ€ter stehen