
5 minute read
Ihre Region
Briger Pfadi auf Entdeckungsreise
Vom 23.Juli bis 6.August findet im Obergoms das grosse Pfadi-Bundeslager statt. Unter den 30000 Teilnehmern sind 81 Pfadfinder der Abteilung St.Sebastian aus Brig, die sich auf Entdeckungsreise begeben.
Text: Andreas Tschopp

«Die Welt von Mova ist aus den Fugen. Die sieben Kontinente brachen auseinander und bewegen sich unkontrolliert in alle Himmelsrichtungen»: Diese beunruhigende Nachricht erreicht die Pfadi von Brig. Um die Zerstörung zu verhindern, wollen sie sich als Entdecker in die MovaWelt begeben – zur Rettung. Das muss jedoch im Geheimen geschehen. Doch erst gilt es, den Zugang nach Mova zu finden. So präsentiert sich die Ausgangslage für die Pfadfinderabteilung St. Sebastian aus Brig im Bundeslager (BuLa) im Obergoms (Box). Unter den 81 Teilnehmenden aus Brig sind 16 Wölfe (Kinder der 1. bis 4. Schulklasse), 34 Pfadi (Jugend bis 16 Jahre) und 31 Rover als Leiter. Darunter ist als Abteilungsleiter der 21jährige Luca Ritz, der den Pfadinamen El Tanco trägt. Aus dem Spanischen übersetzt heisst das Panzer.
Wie Ritz erklärt, wurde er, wie das bei den Brigern Pfadi üblich ist, erst als Rover auf diesen Namen getauft. Damals begann der stattliche Jugendliche in Thun Unihockey zu spielen, wo er nun beim Unihockeyclub (UHC) als Trainer assistiert und die Administration betreut. Dies in einem 25ProzentPensum neben dem Studium in Freiburg.
Zeitlos ohne Handy leben Dort studiert Luca Ritz im ersten Jahr Biologie, Geografie und Hauswirtschaft und lässt sich parallel dazu zum Sekundarlehrer ausbilden. Nach den ersten

Gruppenfoto der Briger Pfadfinder aus dem Pfingstlager (Pfila) 2019, aus dem Sommerlager (SoLa) 2021 und ein Stimmungsbild aus dem Pfila 2021.
Luca Ritz alias El Tanco: der 21-Jährige macht seit 15 Jahren bei den Pfadfindern mit.
Prüfungen, für die er das traditionelle Pfingstlager ausfallen lassen musste, werden seine pädagogischen Fähigkeiten dann im Bundeslager gefragt sein. Gemäss Ritz reisen die Leiter bereits am 21. Juli mit einem prall mit Material gefüllten Lastwagen an. Zuvor haben sie sich seit November 2021 vorbereitet und ein spezielles Programm für die Kinder und Jugendlichen erstellt. Abgesehen von der bedrohlichen Ausgangslage ist das der Pfadigruppe nicht im Detail bekannt. Sie wird im Lager für ein oder zwei Wochen zeitlos und ohne Handy leben.
Gesponserte Lagerbeiträge Dafür müssen pro teilnehmender Person 280 oder 450 Franken aufgewendet werden. Lagerbeiträge decken so die Hälfte des 25-Millionen-Budgets für das BuLa. Unterstützt wird die Abteilung St. Sebastian von der Stadt Brig, dem Pfadi-Kantonalverband, dem kantonalen Sportfonds und durch Jugend + Sport (J+S). Dank Übernahme eines Kostenanteils durch die Abteilung selbst zahlt jeder Teilnehmer nur 150 Franken für den Besuch des Lagers.
Auf die Rettung der MovaWelt bereiteten sich die Pfadfinder mit einer Agentenausbildung vor. Denn sie müssen sich Fähigkeiten aneignen, um von jedem der sieben Kontinente – nach ihnen sind die Lagerbereiche benannt – einen Stein zu holen, die Steine zusammenzufügen, um den Untergang der Mova-Welt abzuwenden. So das Szenario für den Lagerverlauf. Eine Gruppe Briger Pfadi durfte vorab beim Videodreh zum Lagersong von Blay mitwirken. Das verrät Ritz, der seit 15 Jahren dabei ist. 2008 hatte er das Pech, sich kurz vor dem BuLa den Arm zu brechen. Umso mehr freut sich er sich jetzt auf das Grossereignis. MM MigrosWallis

Das BuLa im Obergoms
Zeitpunkt/Lagerplatz: Das Bundeslager (BuLa) 2022 findet vom 23.Juli bis 6.August im Obergoms statt. Der Aufbau der Lagerinfrastruktur beginnt bereits am 9.Juli. Der Lagerplatz ist 120 Hektaren gross und erstreckt sich um den ehemaligen Militärflugplatz Ulrichen von Geschinen bis fast hinauf nach Obergesteln. Das Campgelände liegt meist rechts der noch jungen Rhone, drei kleinere Areale werden linksufrig angelegt.
An- und Abreise: Erwartet werden 800 Pfadigruppen mit rund 30000 Teilnehmenden aus der ganzen Schweiz. Auch aus dem Ausland werden 300 Pfadfinder anreisen. Spitzentag ist der 23.Juli, wenn knapp 20000 Pfadis aus allen Richtungen in Ulrichen ankommen. In Brig am Bahnhof allein werden über 10000 Personen auf die MatterhornGotthard-Bahn umsteigen. Diese plant elf Extrazüge ein, ebenfalls wird Postauto 82 Extrafahrten machen.
Logistik: In der grossen Zeltstadt werden 700 Toiletten und 130 Duschen aufgestellt, für die Wasser von zwei Quellen geholt wird. Das Abwasser wird aus Rückhaltebehältern über die bestehende ARA-Leitung nach Fiesch abgeführt. Verpflegungspartnerin für das BuLa ist die Migros Wallis, die dafür eine Zentrale mit Store und Abholstation für Pfadigruppen errichtet.
Weitere Infos: mova.ch oder goms.ch/bula
Sponsoring by
Publireportage
4 Fakten zum Grasland Schweiz
Es ist wie geschaffen für Kühe und hat auch sonst viele Vorteile – das Grasland. Gut, dass es in der Schweiz so viel davon gibt. Wussten Sie, dass…

…die landwirtschaftliche Nutzfläche der Schweiz mehrheitlich Grasland ist?
1044034 Hektare, so gross war die landwirtschaftlich nutzbare Fläche der Schweiz im Jahr 2020. Das ist über ein Viertel der gesamten Fläche des Landes. Diese Fläche ist sehr unterschiedlich beschaffen. Der Aufbau des Bodens, die Geländeform und die klimatischen Bedingungen in der Schweiz führen dazu, dass nur ein Teil dieser Fläche für den Anbau von Lebensmitteln genutzt werden kann. Der Rest sind Grasflächen, also Wiesen und Weiden, auf denen Futter für Milchkühe wächst. Dazu kommen sogenannte Sömmerungsweiden, die nur einen Teil des Jahres genutzt werden. Somit sind 81% der landwirtschaftlich genutzten Fläche Grasland. Viel Platz für die Milchwirtschaft. Oder umgekehrt: Die Milchwirtschaft passt perfekt zur Schweizer Landschaft.
…Kühe auch auf Äckern weiden?
Das, worauf eine Milchkuh steht und grast, nennt man Weide, richtig? Fast, denn manche Weide war im Jahr zuvor ein Acker oder wird es im nächsten Jahr vielleicht wieder sein. Die Anbaumethode dahinter nennt sich «Fruchtfolge». Dabei werden auf einer Fläche jährlich andere Kulturpflanzen angebaut, in einer strengen Reihenfolge, die auf den jeweiligen Boden abgestimmt ist. Diese ökologisch sinnvolle Methode wird im Acker- und Gemüsebau eingesetzt, um die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhalten, die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten zu verhindern und die Wasser- und Nährstoffnutzung zu verbessern. Grasflächen sind Teil der Fruchtfolge, weshalb auch im Ackerbaugebiet Milchkühe zu finden sind und auch Sinn machen.
…Kühe längst auf Palmöl verzichten?
Was Milchkühe essen, ist nicht einerlei. Am besten ist für die Tiere sogenanntes natürliches Raufutter wie Gras, Heu, Silage und Mais. Dieses Futter ist qualitativ hochwertig und vor allem in der Schweiz reichlich vorhanden. Viel davon wächst auf unseren Wiesen und Weiden, dem Grasland. Und wenn diese einmal kein Raufutter fressen, ernähren sie sich trotzdem nach hohem Standard: In der Schweiz bekommen Kühe nur Futtermittel, das 100% frei von Palmöl und Palmfett ist. Seit 2018 verzichten die Schweizer Futtermittelhersteller darauf. Insgesamt stammt 90% des Futters aus der Schweiz.
…Grasland der Umwelt hilft?
Die Wiesen und Weiden in der Schweiz leisten viel. Sie sind nicht nur Lebensraum und Nahrungsgrundlage für Milchkühe, sondern binden auch grosse Mengen CO2. Wenn man sich den Kohlenstoffvorrat in den Schweizer Landwirtschaftsböden anschaut, befindet sich rund die Hälfte im Dauergrünland und in den Alpweiden. Grasland spielt also eine wichtige Rolle für unsere Umwelt, und Milchkühe können dabei helfen, es nachhaltig und schonend zu bewirtschaften.
Unser Grasland: Was der Mensch nicht verdauen kann, verarbeitet die Kuh zu Milch.
Grasland im Podcast mit Prof. Dr. Urs Niggli. Jetzt reinhören!
