GESUNDHEIT | 30.5.2022 | 57
Wunden versorgen: So gehts Ein Schnitt am Finger, eine SchĂŒrfung am Knie: Mit ein paar Handgriffen sinkt das Infektionsrisiko, das Pflaster hĂ€lt besser und der Verband lĂ€sst sich viel angenehmer wechseln. Text: Edyta Wlodarczyk
Was tun, wenn die Wunde stark blutet?
Wie versorgt man Wunden?
Bei Verletzungen an den ExtremitĂ€ten die Hand oder den Fuss nach oben halten und kĂŒhlen. Ein Kompressionsverband oder zur Not die DruckausĂŒbung mit behandschuhten HĂ€nden stoppt die Blutung.
Das Wichtigste ist: die Wunde so rasch wie möglich mit einem geeigneten Desinfektionsmittel gut ausspĂŒlen und reinigen. Das reduziert die Anzahl der Bakterien in der Wunde. Hat man keines dabei, tut es auch schlicht sauberes Wasser.
Was gehört in die Notfallapotheke? Hinein gehören Desinfektionsmittel, Gazekompressen, saubere Pinzetten und Schere, diverse Pflaster und Blasenpflaster sowie selbstklebende Bandagen. Wichtig: die Notfallapotheke im Auto, Haushalt und Wanderrucksack regelmÀssig checken.
Wie deckt man die verletzte Stelle ab? Mit einem Pflaster oder mit sterilem Verbandsmaterial. Beides sollte nicht zu eng anliegen, um die Blutzufuhr nicht zu beeintrÀchtigen. Bei tiefen oder ausgedehnten Verletzungen machen spezielle Wundauflagen Sinn: Die verhindern, dass ein Verband mit der Wunde verklebt. So kann man sie spÀter schmerzfrei wechseln. Mit der Wunde verklebte Auflagen lassen sich leichter ablösen, wenn man sie mit steriler Kochsalzlösung aus der Apotheke oder sauberem Wasser trÀnkt und kurz einwirken lÀsst.
Blutvergiftung: Wie beugt man vor?
Woran erkannt man eine Wundinfektion?
Bilder: Getty Images, zVg
Wann braucht es fachkundige Hilfe? Edyta Wlodarczyk Apothekerin und GeschĂ€ftsfĂŒhrerin Medbase Apotheke, Panorama-Center Thun
Wenn die Wunde stark blutet oder stark auseinanderklafft und möglicherweise genĂ€ht oder geklebt werden muss, sollte man rasch zum Arzt. Das gilt ebenfalls fĂŒr Bisswunden. Auch bei Anzeichen fĂŒr eine Infektion, wenn sich der Allgemeinzustand verschlechtert oder Fieber auftritt, ist sofort Ă€rztliche Behandlung nötig.
VerdÀchtig sind zunehmende, oft pulsierende Schmerzen im Bereich der Wunde. Beginnt sich die Umgebung der Wunde zu röten oder anzuschwellen, sollte man ebenfalls schnell einen Arzt konsultieren. Das gilt auch, wenn Eiter austritt.
Das Wichtigste ist, die Wunde richtig zu versorgen. Das bedeutet, immer steriles Verbandsmaterial zu benutzen. Wer eine Wunde versorgt, sollte mit Handschuhen arbeiten. Einmal pro Jahr muss geprĂŒft werden, ob die Notfallapotheke vollstĂ€ndig, Desinfektions- und andere Mittel nicht abgelaufen sind. Verdacht auf Blufvergiftung besteht speziell, wenn bei Insektenstich oder Biss in der NĂ€he der betroffenen Stelle eine grosse Schwellung oder Blasenbildung ersichtlich ist.
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