42 | 14.3.2022 | HAUSHALT Die bunte Parade gilt zugleich als grösste Keimfalle. FrotteewĂ€sche hat ihre TĂŒcken.
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Viele Leute machen sich kaum Gedanken, was ihre DuschtĂŒcher angeht. Wir erklĂ€ren die wichtigsten Donâts â denn sie haben eklige Folgen. Text: Bettina Bendiner
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HandtuchlĂŒgen und «Verkeimungen» Das Badetuch riecht tipptopp? Das Handtuch sieht sauber aus? Dem ist nicht zu trauen. Denn was frisch wirkt, ist vielleicht lĂ€ngst Âlebendig: Bakterien, Anal-, Speichel- und Harnsekret, Schuppen oder Pilzsporen verderben uns den Appetit. Das lustige TrĂŒppchen gedeiht unter feucht-warmen Bedingungen besonders prĂ€chtig. Ihr Trick? Man sieht sie nur unter dem Mikroskop. Deshalb lautet die Faustregel: BadetĂŒcher Âmaximal dreimal benutzen und zwischen dem Duschen oder Baden vollstĂ€ndig trocknen lassen. Denn mĂŒffelt es schon, ist der Keimzug abgefahren. Darum mindestens alle drei Tage wechseln.
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HĂ€nde als neue T-Zone Es ist so schnell passiert: Husch die HĂ€nde am Duschtuch trocknen? Kein Problem. Ha! Jede Körperzone verdient ein eigenes Tuch, sofern wir Experten glauben. Besonders dringlich scheint die Lage beim klassischen HĂ€ndetrocknen zu sein. Eine Studie der University of Arizona konnte auf 90 Prozent der untersuchten HandtĂŒcher FĂ€kalbakterien nachweisen. Wir mĂŒssen ehrlich sein: Die will niemand im Gesicht. Schon gar nicht von Fremden. Deshalb besser vor dem Besuch
Bild: Getty Images
Die grössten Duschtuch-Fehler
noch schnell ein frisches TĂŒchlein ins Bad hĂ€ngen. Und auch in der Familie etwas grosszĂŒgiger bei der Handtuchvergabe sein.
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Heiss, heiss Baby Sagen wirs mal so: 30 oder 40 Grad fĂŒr rege benutzte HandtĂŒcher sind zu kalt. Es ist keine gute Idee, eine Maschine fĂŒr BuntwĂ€sche der Umwelt zuliebe am Ende noch mit benutzter FrotteewĂ€sche aufzufĂŒllen. Die Keime könnten das nĂ€mlich ĂŒberleben. Erst 60 Grad bodigen sie klar.
Handtuchegoisten tun sich Gutes Es passiert in den besten Familien â man verliert den Ăberblick und teilt sich schon mal ein Handtuch. Ist das eine gute Idee? Nein! Denn mit eigenen Keimen kann der Körper laut den Mikrobiologen besser umgehen. WĂŒten aber erst mal Fremdmikroben von der Partnerin, dem Partner oder gleich der ganzen WG, kann das besonders unangenehme Folgen haben. Im schlimmsten Fall antwortet der Körper mit Furunkeln, Infektionen oder Pickeln auf die ungebeten ZusatzgĂ€ste. Drum: Gerade bei Bade- respektive DuschtĂŒchern dĂŒrfen wir richtig egoistisch sein. Und zur Not beseitigt ein Farbcode fĂŒr alle erkennbar jegliche Unklarheiten.
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Trocknen ist nicht gleich trocknen Hier gilt: Gut gemeint ist halb verloren. Wer sich mit behelfsmĂ€ssig montierten Handtuchhaken auf der sicheren Seite wĂ€hnt, hat erst die HĂ€lfte der Hausaufgaben gemacht. Wirft das Handtuch beim Trocknen Falten, kriegen unsere Keimfreunde von Punkt 1 eine ExtrabrutstĂ€tte. Nur ein möglichst glatt aufgehĂ€ngtes Handtuch kann richtig austrocknen. Nebenbei noch ein Hinweis: feuchte HandtĂŒcher bitte kein zweites Mal benutzen. Nur vollstĂ€ndig trockene Textilien dĂŒrfen an den Körper.