Innsbruck informiert (Februar 2022)

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Lebensraum Innsbruck

Zu Hause in der Stadt Leistbarer Wohnraum ist begrenzt und deshalb sehr begehrt. Maßgeschneiderte kommunale Lösungen sind gefordert. Mitte des Jahres werden die ersten rund 300 Wohnungen in der Campagne Reichenau übergeben.

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esonders für urbane Ballungsräume sind Visionen wichtig. Gestaltung muss langfristig gedacht werden, um den Ansprüchen und Veränderungen des täglichen Lebens gerecht zu werden. Stadtplanung groß gedacht heißt mehr, als dass bei der Planung der Gebäudeeinheiten der Ortsbildschutz und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wohnen und Arbeiten miteinbezogen werden. In einer vor allem durch die Topografie geprägten und damit kompakten Stadt wie Innsbruck geht es vordergründig um das Schaffen von lebenswerten Räumen und den ökonomischen Umgang mit Grund und Boden. Verdichtung ist und bleibt das Gebot der Stunde. Der Gestaltungsbeirat, der Sachverständigenbeirat für Stadt- und Ortsbildschutz, Architekturwettbewerbe sowie Flächenwidmungsund Bebauungspläne sind dabei für die Stadtentwicklung ebenso wie das Raumordnungskonzept ÖROKO wichtige Steuerungselemente. Darüber hinaus sind dort, wo Grund und Boden eine beschränkte Ressource ist, viel Fingerspitzengefühl und der Mut für Innovation vonnöten.

Leistbares Angebot Die Stadt Innsbruck hat für rund 17.000 Wohnungen ein Besiedlungsrecht. Aktuell sind rund 1.800 WohnungswerberInnen für eine Mietwohnung vorgemerkt, weitere rund 400 WohnungswerberInnen haben bereits ein Angebot für eine Mietwoh6

INNSBRUCK INFORMIERT

nung. Am Wohnungsmarkt arbeitet die Stadt in den vergangenen Jahren vorwiegend mit der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG), der Neuen Heimat Tirol (NHT) und der TIGEWOSI. 2021 wurden insgesamt 161 geförderte Mietwohnungen und 21 geförderte Eigentumswohnungen übergeben.

Starke PartnerInnen Mit der IIG hat die Stadt Innsbruck einen verlässlichen Verbündeten in Wohnungsfragen. Das 100-prozentige Tochterunternehmen investiert im Jahr 2022 rund 31 Millionen Euro in den Mietwohnbau sowie sechs Millionen Euro in den Eigentumswohnbau. In der Amraser Straße 26 befinden sich derzeit 22 geförderte Mietwohnungen und 20 betreute Wohnungen im Bau, im Bereich der Kranewitterstraße beim Eichhof insgesamt weitere 32 geförderte Mietwohnungen. Übergeben werden heuer noch die ersten Klein-Wohnungen am Haydnplatz, die nach umfangreichen Sanierungen und Adaptierungen fertig gestellt werden. „Die durchschnittliche Nettomiete der IIG beträgt im Schnitt 4,34 Euro pro Quadratmeter. Inklusive Betriebskosten, Heizkosten und Umsatzsteuer kommen Bewohnerinnen und Bewohner in einer IIG-Wohnung auf rund 7,29 Euro pro Quadratmeter“, führt Geschäftsführer Dr. Franz Danler aus. Darüber hinaus wurde das Thema Studentisches Wohnen in den vergangenen Jahren immer mehr zu einem Schwerpunkt in der

Projektplanung der IIG. Heuer sind hierfür 6,5 Millionen Euro reserviert. Weiters befindet sich im geförderten Wohnbau aktuell das Caritas Integrationshaus mit 73 Mietwohnungen in Umsetzung. Bauherrin ist die Alpenländische Heimstätte. Im Pradler Saggen und am Zeughausareal ist für zwei NHT-Projekte noch heuer Baubeginn.

Mehr als Wohnen Das Baufeld 1 in der Campagne Reichenau wird Mitte des Jahres an die ersten BewohnerInnen übergeben. 300 Wohnungen werden von rund 800 neuen MieterInnen bezogen. In der ersten Bauphase wurden vier Baukörper von IIG und NHT umgesetzt. Dem Projekt selbst ging ein kooperatives Planungsverfahren voraus, schließlich war man auf der Suche nach einem innovativen Konzept für die Bebauung des rund 8,5 Hektar großen Areals. Zentral war ein Mehrwert für alle. Bis zum Endausbau entstehen dort nicht nur Wohnungen. Die besondere Qualität des neu bebauten Gevierts liegt im ergänzenden Angebot. Dazu gehört, dass die Erdgeschoßzonen für Infrastruktur genutzt werden, sodass eine „Stadt der kurzen Wege“ gelebt werden kann. Direkt im neuen Quartier sind künftig u. a. eine Kinderkrippe, Restaurants, eine Apotheke, ein Nahversorger und ähnliches zu finden. Durch die Unterbringung einer Wohngemeinschaft der Lebenshilfe und der Integration des Stadtteiltreffs mit Ver-


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