Besonders wirkungsvoll ist das regelmäßige Stoßlüften der Räume. Dieses sollte mehrmals am Tag (mindestens drei Mal) erfolgen, da bereits wenige Stunden nach erfolgtem Luftwechsel wieder mit der ursprünglichen Radonkonzentration in der Raumluft zu rechnen ist. Das Lüften mit permanent angekippten Fenstern, ist aus energetischen Gründen nicht zu empfehlen. Hinweis Die Lüftung von unbeheizten Kellerräumen kann immer dann, wenn die Außenluft eine höhere Temperatur gegenüber den Kellerräumen aufweist (Frühjahr, Sommer), zu erhöhter Feuchtebelastung in den Bauteilen sowie der Raumluft führen. In der kalten Jahreszeit kann es hingegen zu Frostschäden sowie überhöhten Heizwärmeverlusten kommen. Dies hat zwar keinen direkten Einfluss auf die Radonproblematik, sollte aber berücksichtigt werden. 6.2.2
Umnutzung
Neubau
Altbau
Wartungsfreundlichkeit
Als eine weitere Sofortmaßnahme kann in Räumen, in denen eine zu hohe Radonkonzentration gemessen wurde, die Nutzungsdauer bis zur Durchführung der Sanierungsarbeiten reduziert werden. Die Umnutzung von Bereichen oder ganzen Gebäuden ist abhängig von verschiedenen Faktoren und bedarf immer einer individuellen Betrachtung. Die Nutzung als Wohn- und Aufenthaltsraum ist zu überdenken, wenn Referenzwerte permanent überschritten werden und in absehbarer Zeit keine Sanierungsmaßnahmen geplant sind. 6.2.3
Beseitigen von Unterdruck
Neubau
Altbau
Wartungsfreundlichkeit
Die weitaus häufigste Ursache für den Radoneintritt in Gebäude ist die Druckdifferenz zwischen Erdreich und Innenraumluft, wobei tendenziell im unteren Gebäudebereich ein Unterdruck gegenüber dem Erdreich vorhanden ist (s. Abb.16). Werden die dafür verantwortlichen Faktoren identifiziert und beseitigt, lässt sich der Radoneintritt bereits signifikant reduzieren. Neben dem thermischen Auftrieb durch offene Treppenhäuser, Schächte, Kamine usw. tragen auch unkontrollierte Abluftanlagen, wie z. B. Dunstabzugshauben in der Küche, zum Entstehen von Unterdruck im Gebäude bei (s. Abb. 17). Schächte und Feuerstätten Die Ausführung von raumluftunabhängigen Feuerstätten entspricht im Neubau bereits seit Jahren dem Stand der Technik. Bestehende Gebäude mit raumluftabhängigen Feuerstätten sollten so umgerüstet werden, dass auch hier eine raumluftunabhängige Luftzufuhr erfolgt. Darüber hinaus sind Schächte und Schornsteine im untersten Geschoss entweder so dicht wie möglich auszuführen oder ebenfalls um eine Außenluftzufuhr zu ergänzen. (s. Abb. 18) Eine weitere Möglichkeit besteht in der Anordnung von ausreichend dimensionierten Nachströmöffnungen mit Siphon.
Radonschutzmaßnahmen | 28