ImmoFokus Frühling

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ImmoFokus.Rubrik Wein & Immobilien

Frisch von der Leber weg Ein lockeres Gespräch bei einem Vinotheksstreifzug mit Martin Müller, Geschäftsführer von JP Immobilien. Corona-bedingt durchgeführt im Büro.

Auf der Suche nach Opportunitäten Einkaufstour geplant. Das Investitionsvolumen wurde aufgestockt, geliebäugelt wird mit Hotels in interessanten Lagen.

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einahe haben wir uns schon daran gewöhnt, dass unser Vinotheksstreifzug aufgrund der geschlossenen Bars im Büro stattfindet. Den Wein habe ich direkt beim Weingut Krug in Gumpoldskirchen bestellt. Als ersten Wein lasse ich den Gemischten Satz aus Grünem Veltliner, Welschriesling und Sauvignon Blanc ins Glas laufen. Ausgebaut im Stahltank verleihen die drei Rebsorten der No. 1 ihre Frucht und Frische mit einem schönen Frucht-Säurespiel. Beim ersten Schluck zeigt sich die zugängliche, blumige Stilistik des hellgelben Weines. Und schon steigen wir direkt ins Thema ein. JP will investieren, und zwar in eine Assetklasse, die momentan von den Investoren eher gescheut wird – in Hotels. Das Unternehmen, das bereits im Hotelgeschäft aktiv ist, hat seit Herbst für seinen Hotel Investor Club

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an die 70 Millionen Euro von Investoren eingesammelt und möchte auf 400 Millionen Euro Investmentvolumen aufstocken. Das hohe Eigenkapital ist wichtig, da derzeit keine Bank bereit ist, ein Hotel zu finanzieren. Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist, sich interessante Objekte anzuschauen. Deswegen hat JP Immobilien auch das Team aufgestockt und Hotelexpertise eingekauft. Martin Müller glaubt fest an den Tourismus in Europa und möchte interessante Lagen einkaufen, die Hotels mit einem neuen Konzept an den Start bringen und nach ein paar Jahren wieder verkaufen.

Die Sache mit der Nachhaltigkeit

Als zweites Achterl schenke ich uns einen Chardonnay Reserve von Krug mit viel Fruchtcharme von Äpfeln, Birnen, Nüssen sowie

exotischer Fülle ein. Ein hochreifer Wein mit zarter Röstigkeit im Finish und guter Lebendigkeit. Ob ESG auch bei JP Thema ist, will ich wissen. Der Fuhrpark wird derzeit auf E-Autos umgestellt. Zusätzlich outet sich Müller als Photovoltaikfan. „Wir ziehen das mit Konsequenz durch und setzen Photovoltaik wo immer möglich aufs Dach.“ Beim Endkunden kommen die Vorteile von Erdwärme und Sonnenenergie noch nicht so ganz an. „Die Energiepreise sind einfach zu günstig.“ Langsam gibt es hier ein Bewusstsein, aber Nachhaltigkeit wird beim Endkonsumenten erst dann ankommen, wenn die Energiepreise steigen. Bei den institutionellen Investoren ist ESG schon ein Thema, weil sie sich die Nachhaltigkeit gerne in die Statuten schreiben und Zertifizierungen gewünscht werden.

Fotos: REMG_Michael Hetzmannseder, Adobe Stock

Kolumne: Lisa Grüner


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