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Temperaturempfinden ist individuell, tendenziell frieren Frauen schneller als MĂ€nner. 2016 skizzierte der Youtube-Clip »Why Summer is Women’s Winter« ein Bild eines klimatisierten BĂŒros im Sommer mit eher auf die anwesenden MĂ€nner zugeschnittenen Temperaturen.

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Temperaturempfinden ist individuell, aber trainierbar.

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er nĂ€chste Winter kommt bestimmt. Was die einen heiß ersehnen, lĂ€sst andere völlig kalt – hĂ€ufig sogar wortwörtlich. Am Arbeitsplatz lĂ€sst das Stimmung und Konzentration oftmals gen Nullpunkt sinken. Denn selbst wenn es rechtlich betrachtet warm ­genug wĂ€re, muss man das noch lange nicht so empfinden: In Deutschland liegen die Untergrenzen bei geringer körperlicher B ­ elastung bei 20 und in Österreich bei 19 Grad. Nicht einmal bei einer laut der UniversitĂ€t Helsinki ­produktivitĂ€tsfördernden Raumtemperatur von 22 Grad wird allen gleichermaßen warm

ums Herz werden. Eher nur MĂ€nnern: Laut e­ iner US-Studie bevorzugen MĂ€nner Temperaturen um 22, Frauen dagegen 25 Grad. Gerade rund um das Jahr vollklimatisierte US-BĂŒros sind mit 20 bis 23 Grad hĂ€ufig zu kalt – vor allem fĂŒr Frauen: 40% aller Frauen frieren im BĂŒro, dagegen nur 18% aller MĂ€nner, so eine US-Studie. Schuld daran ist ein 40-jĂ€hriger, 70 Kilogramm schwerer w ­ eißer AnzugtrĂ€ger aus den 1960er-Jahren. Er d ­ iente als Referenzmodell fĂŒr die Einstellung von Klimaanlagen und bildet auch heute noch ­einen weitgehend unhinterfragten Standard,

TEXT Werner Sturmberger

Der als GĂ€nsehaut bekannte Mechanismus diente ursprĂŒnglich dazu, die Körperbehaarung, als sie noch Fell war, aufzurichten. Das vergrĂ¶ĂŸerte den Luftpolster unter dem Fell und sorgte damit fĂŒr bessere Isolation.


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