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RICHTIG GUT HEIZEN TEXT Thomas Weber
»Da kannst du tausend Jahre den Deckel beim Wasserkochen auf den Topf draufgeben«, sagt Horst Danner, »der gröĂte Beitrag der und des Einzelnen im Kampf gegen den Klimawandel ist es, die eigene Ălheizung und andere fossile EnergietrĂ€ger auszutauschen.« Wahrscheinlich wĂŒrde nicht einmal m  ehr die Ălindustrie dem Sprecher von Holz Âdie Sonne (hsh), einem Zusammenschluss von 100 Installations- und Dienstleistungs unternehmen, die sich ganz der Nutzung erneuerbarer Energien verschrieben haben, öffentlich widersprechen. Die »WĂ€rmewende« hat lĂ€ngst begonnen. Die perfekte Lösung und pauschale Empfehlungen auf dem Weg ins postfossile Zeitalter gibt es allerdings nicht. SchlieĂlich lĂ€sst sich ein im Nachkriegschaos eilig aus dem Boden
gestampftes Mehrparteienhaus energetisch nicht mit einer Altbauwohnung im denkmalgeschĂŒtzten Biedermeierbau vergleichen. Und ein frei stehendes Gehöft hat andere Anforderungen als eine in die Jahre gekommene Reihenhaussiedlung. Alle eint einzig, dass es die darin Wohnenden gerne behaglich haben, also: warm. »Entscheidend fĂŒr eine erfolgreiche WĂ€rmewende sind Energieeinsparungen und Energieeffizienz«, sagt Julia Verlinden, bei den GrĂŒnen in Deutschland fĂŒr Energie politik zustĂ€ndig: »Mit moderner, nachhaltiger Bauweise bzw. Sanierung kann der Energiebedarf zum Beheizen der GebĂ€ude erheblich verringert werden. Dann wird es umso leichter, die WĂ€rme zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu gewinnen.«
BILDâ ISTOC K. COM/âSTUARTBUR, LU KBAR, PAL AU83, TE TIA NA MYKHAILY K
SpĂ€t, aber doch hat die Politik die Parole »Raus aus Ăl« ausgegeben. Die Gesellschaft versucht, sich vom Verbrennen fossiler Gase und von Erdöl zu verabschieden. Welche Alternativen sind wirklich gut?