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Politik
SVP-Bezirk unter neuer FĂźhrung Am 13. Mai ist Sebastian Helfer, amtierender BĂźrgermeister der Gemeinde Ratschings und Ratsmitglied der Bezirksgemeinschaft, einstimmig zum neuen Bezirksobmann der SVP im Wipptal gewählt worden. Er hatte sich als einziger Kandidat der Wahl gestellt und folgt nun auf Stefan Gufler, BĂźrgermeister der Gemeinde Pfitsch, der nach dem RĂźcktritt des ehemaligen Bezirksobmannes Franz Kompatscher von Oktober 2021 bis zu den Neuwahlen im Mai 2022 den SVP-Bezirk interimistisch geleitet hatte. Wie erwartet, blieb es am Ende bei einem einzigen Kandidaten: Sebastian Helfer. Zwar hatte Stefan Gufler verlautbart, zur VerfĂźgung zu stehen, sollte er den entsprechenden RĂźckhalt der Ortsgruppen haben. Doch die Vorgespräche tendierten eher dazu, sich auf einen einzigen Kandidaten zu konzentrieren. In der Diskussion wurde abgewogen, wer dieser Kandidat sein soll, der Wunsch fiel auf Sebastian Helfer. Diesem eingeschlagenen Weg fĂźge er sich natĂźrlich, so Gufler, der bereits zum zweiten Mal die Rolle als vorĂźbergehender Bezirksobmann innehatte. âEs war jedes Mal eine intensive, aber interessante Zeit.â Das Amt habe er mit vollem Einsatz ausgeĂźbt und er habe versucht, das Beste fĂźr den Bezirk herauszuholen, so Gufler, trotz der schwierigen Thematiken, denen das Wipptal gegenĂźberstand, darunter der Dauerbrenner Verkehr, die Umfahrung GossensaĂ und barrierefreie BahnhĂśfe. Hinzu kam die schwierige Situation auf Landes- und Parteiebene nach VerĂśffentlichung des Skandal-Buches âFreunde im EdelweiĂ â ein Sittenbild der SĂźdtiroler Politikâ.
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Erker 06/22
Š Facebook/SVP Wipptal
Sebastian Helfer neuer Bezirksobmann, Maria Rabensteiner Leitner Stellvertreterin
Da sich bei diesen SVP-Bezirkswahlen die Spitze ihre Funktionen geschlechtermäĂig paritätisch aufteilt, wurde Maria Rabensteiner Leitner, Vize-BĂźrgermeisterin der Gemeinde Pfitsch, zu Helfers Stellvertreterin gewählt. Weitere Mitglieder des SVP-Bezirksausschusses sind Matthias Braunhofer (SVP-Ortsgruppe Ridnaun), Ulrich Burger (Trens), Christian Egartner (GossensaĂ/Brenner), Werner Graus (Sterzing) und Stefan Gufler (Pfitsch). Sonja Ainhauser (Ratschings), Jasmin Penz (Freienfeld), Petra Holzer (Brenner) und Margit Oberrauch (Franzensfeste) werden
in die Bezirksleitung kooptiert. Daniel Seidner vertritt die Wipptaler SVP weiterhin im Parteiausschuss. Rechtsmitglieder sind (bis zu den anstehenden Neuwahlen in den jeweiligen SVP-Organisationen) die Vorsitzenden Evi Frick (SVP-Frauen), Josef TschÜll (Wirtschaft), Marlene Oberstaller (Senioren), Luca Zenzale (Jugend) sowie Franz Holzknecht (Arbeitnehmer). Rechtsmitglied ist auch Monika Reinthaler als Präsidentin der Bezirksgemeinschaft Wipptal. Auf ihrer nächsten Sitzung will die Bezirksleitung eine Prioritätenliste ßber ihre Anliegen und Schwer-
punkte erstellen. Dazu gehĂśren u. a. bereits seit langem anstehende Projekte wie der Bau der UmfahrungsstraĂe in GossensaĂ sowie ein barrierefreier Bahnhof Sterzing. Auch sollen vier Ortsgruppen im Wipptal (zwei in Ratschings, eine Pfitsch und eine in Brenner) wiederaufgebaut werden, damit es vor Ort eine Ansprechperson gibt. Im Bild (v. l.) Stefan Gufler, Sebastian Helfer, Maria Rabensteiner Leitner, Werner Graus, SVP-Parteiobmann Philipp Achammer, Ulrich Burger, Matthias Braunhofer und Christian Egartner. rb
âWerde fĂźr das Wipptal mein Bestes gebenâ Der neu gewählte SVP-Bezirksobmann Sebastian Helfer Ăźber den Wahlausgang, âDavid gegen Goliathâ-Spiele und den Wunsch, das Wipptal wieder zusammenzufĂźhren Erker: Herr Helfer, was hat Sie zu einer Kandidatur fĂźr das Amt des SVP-Bezirksobmanns bewogen? Sebastian Helfer: Man kann nicht immer nur von anderen verlangen, was zu tun ist. Es kommt der Zeitpunkt, bei dem man selber die Ărmel hochkrempeln muss. Reizt Sie dieses Amt schon länger? Nein, das Wipptal hatte stets gute Bezirksobmänner. Sicher hätte ich mir dieses Amt auch schon frĂźher zugetraut. Sie haben sich lange nicht in die Karten blicken lassen. Bis zum 22. April stand noch kein offizi-
eller Kandidat fest. Und am 30. April (zwei Wochen vor dem Wahltermin) präsentierte Sie die âNeue SĂźdtiroler Tageszeitungâ plĂśtzlich wie aus dem Nichts als neuen Bezirksobmann. Man kandidiert nicht aus dem Nichts heraus. Meine Kandidatur war die Folge von Aussprachen mit Delegierten aller Gemeinden. Haben sich weitere Kandidaten der Wahl gestellt? Stefan Gufler hat im Vorfeld angekĂźndigt, zur VerfĂźgung zu stehen â sofern gewĂźnscht. Es ist doch vĂśllig normal, dass der geschäftsfĂźhrende Bezirksobmann auch als Kandidat in Frage kam. Man war sich aber einig, dass es in dieser fĂźr die Partei