Bergeerleben - AVS-Magazin September 2020

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AVS-aktuell

Selbstsicherung – 100 % sicher?

Neue Richtlinien beim Autobelayklettern • Selbstsicherung – Autobelay! Alles sicher, alles top! Da kann nichts mehr passieren, möchte man meinen. Leider hat sich das Gegenteil erwiesen und es ist zu Unfällen gekommen – mit bisher zum Glück glimpflichen Ausgängen.

D

er Alpenverein Südtirol hat es sich zum Ziel gesetzt, eine einheit­liche Sensibilisierung und ­Maßnahmen zur Sicherheit beim Autobelayklettern zu entwickeln. Alle

­ enutzer sollen auf mögliche Fehler B hingewiesen werden. Die Erfahrung zeigt, dass das vergessene Einhängen des Sicherungs­ seiles die Hauptursache für Unfälle beim Klettern mit einem Autobelay­ gerät ist. Über die Frage, warum das so ist, können nur Vermutungen angestellt werden. Fehlende Konzentration und fehlender Partnercheck sind wohl die Haup­tursachen, ebenso das Wähnen in Sicher­heit. Was können die Hallenbetreiber ­bewirken? Welche Maßnahmen können ergriffen werden? Einheitliche Maßnahmen und Plakatierungssysteme in allen Südtiroler ­Kletterhallen sollen sollen für mehr Aufmerksamkeit sorgen. • Die Autobelaylinien werden als solche ausgewiesen. So wird auch das Pendeln vermieden. Sie werden

Autobelay einhängen Fotos: Jan Schenk

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am Routenkärtchen zu Beginn der Route klar gekennzeichnet. Sicherheitsschilder mit Hinweisen zum Selbstcheck und zur Benutzung des Autobelays für Minderjährige. Minderjährige dürfen nur nach der Kontrolle von Erwachsenen mit dem Selbstsicherungsgerät ­klettern. Alle Autobelaygeräte sollen mit zwei Karabinern ausgestattet sein. Befestigungen (Hakenösen) zum Einhängen des Sicherungsseiles bei Nichtgebrauch am Wandfuß müssen entfernt werden. Aufkleber für die Landezone der Autobelaylinie werden angebracht. Klettern und Bouldern mit Musikkopfhörern ist untersagt.

Diese Wissensvermittlung bei AVS-­ Mit­arbeiterkursen ist wichtig, um die Multiplikatoren auf die Sicherheitsmaßnahmen und Gefahren des Autobelaykletterns hinzuweisen. Außerdem wird an die Achtsamkeit der Kletterhallenbesucher appelliert. Schon mehrere Unfälle wurden vermieden, da achtsame Kletterer auf das Nichteinhängen bei Autobelaykletterern hingewiesen und sie sogar aus misslichen Situationen gerettet ­haben. Dies zeigt uns, dass nichts unmöglich ist und dass in der Kletterhalle Konzentration und Aufmerksamkeit gefragt sind. Ulla Walder


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